soll & haben - businesskleidung
Barbara Gebhard von NIX, Berlin
im Interview mit
Gabriele Perryman
von ECOenVIE.
Was bedeutet „ökonomisch“ für Sie?
„NIX“ kaufen, ist ökonomisch, das meine ich tatsächlich auch im Sinne von „nichts oder wenig“
kaufen. Ökonomisch ist es, so wenig wie möglich zu konsumieren. Man muss schauen und genau überlegen, was man wirklich braucht, was
man gut kombinieren oder ergänzen kann und
was qualitativ hochwertig ist – das ist ökonomisch.
Warum ist eine öko-Kollektion ökonomisch?
Da die Materialien, Stoffe und die Produktion
teurer sind als im konventionellen Billiglohnbereich ist das Endprodukt teurer. Zum einen
planen wir deshalb sinnvoller, produzieren genauer, vermeiden Überproduktion. Zum anderen erhöht sich die Wertschätzung des Käufers
über sein (hoch)-“wertiges“ Produkt.
Wann stellen Sie sich in der Entwurfsphase Ihrer
Kollektion die Frage nach dem ökonomischen Aspekt?
Zu Beginn des Entwurfes, jedoch eigentlich von
hinten: ich überlege, welches Produkt verkauft
sich am besten. Was braucht meine Kundin. Dadurch komme ich bei diesem Produkt auf eine
gute Produktionszahl. Dazu beschränke ich
mich auf wenige Stoffqualitäten. Im Moment bin
ich ein Fan von Wiederverwertung – auch nach
„cradle to cradle“. Das beeinflusst mein Design:
Ein Pullover kann besonders gut recycled werden, der Wert des (Roh)- Stoffes, des Garns geht
nicht verloren.
www.nix.de
Model: Elena Halangk
Links: Nadelstreifen-Anzug von NIX, Berlin
Rechts: Mantel Breitcord Nix, Berlin
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ECOenVIE Nr. 17