Gemeinwohl-Ökonomie
Achtundachtzig Prozent der Deutschen
wünschen sich eine neue
Wirtschaftsordnung!
Laut einer Umfrage wünschen 88 Prozent der Deutschen eine „neue Wirtschaftsordnung“. Die „Gemeinwohl-Ökonomie“ ist ein vollständiges alternatives Wirtschaftsmodell zu Kapitalismus und Kommunismus, das nicht auf Gewinnstreben, Konkurrenz und Wachstum aufbaut, sondern auif Gemeinwohl-Streben, Kooperation und Nachhaltigkeit. Basis sind humane und demokratische Grundwerte,
die zwischenmenschliche Beziehungen gelingen lassen und in Verfassungen verankert sind. Das
Modell wird seit 2010 von einer wachsenden Bewegung aus Unternehmen, Gemeinden und Hochschulen entwickelt. 400 Unternehmen haben die Gemeinwohl-Bilanz erstellt, 2200 unterstützen die
Bewegung in bisher 45 Staaten. Weltweit arbeiten mehrere Tausend Menschen in 150 Regionalgruppen mit. In Österreich entsteht das Projekt „Bank für Gemeinwohl“. Für die praktische Umsetzung
werden innovative Instrumente der Erfolgsmessung entwickelt: Gemeinwohl-Prüfung für Investitionen, Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen, Gemeinwohl-Produkt für Volkswirtschaften. Endlich kann
Erfolg in der Wirtschaft am Ziel gemessen werden, Geld wird zum Mittel.
Ziel und Mittel verwechseln bzw. das Mittel zum
Zweck gemacht haben. Die Gemeinwohl-Ökonomie rückt diese Verkehrung zurecht, wodurch
Über die Tiefenanalyse des gegenwärtigen Wirt- sich das wirtschaftliche Streben effektiv auf das
schaftssystems. Was ist das Ziel, was sind die Ziel der „oikonomia“ ausrichten kann: allen im
Mittel? Und vor allem: Auf welchem Wertesys- „Haus“ soll es gut gehen – Gemeinwohl.
tem basiert es: Gewinn, Wettbewerb, Effizienz,
Wachstum, Erfolg, …. das sind überraschend Was ist „Ethisches Handeln“?
neue Werte, die sich um eine normative Bottom
line herum scharen: das Wachstum des Kapitals. Das hängt von den Grundwerten ab, auf die sich
So wurde ich darauf aufmerksam, dass wir aktuell ein demokratisches Gemeinwesen verständigt.
Wie sind Sie zur Gemeinwohl-Ökonomie
gekommen?
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ECOenVIE Nr. 17