Tagungsschmiede als Ertragsschmiede Cornelia Kern , Mitglied des Vorstands , Stiftung Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe Niedrige Zinsen und ein immer härter umkämpfter Spendenmarkt erschweren es gemeinnützigen Organisationen zunehmend , ihre Zwecke zu verwirklichen . Kapitalanlage und Fundraising sind also schwierig zu bewerkstelligen . Gleichzeitig soll die Verfolgung der Ziele , in unserem Fall die Unterstützung von Blutkrebspatienten , weiterhin gewährleistet sein . Welche Alternativen gab und gibt es also zur klassischen Mittelbeschaffung ? Mit dieser Frage haben wir uns lange Zeit beschäftigt und im Jahr 2014 die „ Tagungsschmiede “ gegründet . Unsere Expertise im Bereich „ Veranstaltungsmanagement “ ermöglicht es , Interessierten ein Rundum-sorglos-Paket für Events bzw . passgenaue Veranstaltungskonzepte anzubieten . Kunden der Tagungsschmiede setzen sich mit ihrem Auftrag für eine gute Sache ein , denn die Erträge fließen zu 100 Prozent in Projekte für Blutkrebspatienten . So schaffen wir gemeinsam Raum für Fortbildung , Austausch , Spaß und gesellschaftliche Verantwortung . Um dieses Angebot einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und zugänglich zu machen , haben wir mit www . tagungsschmiede . de einen eigenständigen Webauftritt entwickelt , über den Anfragen etwa für Firmenfeiern oder Tagungen abgewickelt werden können . Für uns ist die Tagungsschmiede ein Ausweg aus dem
Niedrigzinsdilemma , gleichzeitig sind wir über diese Aktivitäten insgesamt professioneller geworden und konnten unsere Know-how-Basis im Veranstaltungsmanagement verbreitern . Für uns stellt sich nun die Frage , wie wir dieses bestehende Aktivitätsfeld sukzessive ausbauen und entwickeln .
Wie ein Gremienmitglied Stiftungsarbeit erleichtern kann Kathrin Hartkopf , Geschäftsführerin , Stiftung Hilfe mit Plan Den richtigen Nachfolger finden , administrative Arbeit abgeben , in die passenden Projekte investieren . Ein Gremienmitglied kann für Stifter eine große Erleichterung und Bereicherung bedeuten . „ Es ist eine sehr schöne und dankbare Aufgabe , weil man an einer Schnittstelle sitzt , an der man Freude bereiten kann “, sagt Dr . Frauke Rawert . Die Juristin ist seit 2010 Gremienmitglied der Stiftung Hilfe mit Plan und bereiste selbst Plan-Projekte in Malawi und Simbabwe . In der Stiftung berät und entlastet sie Treuhandstiftungen und seit Kurzem auch assoziierte , rechtsfähige Stiftungen , die sich das wünschen . Das Wichtigste für die Wahl-Hamburgerin ist es , dem Stiftungszweck und den Vorstellungen des Stifters genauestens nachzukommen . Frauke Rawert ist eine von drei Vorstandsmitgliedern der Stiftung des Auschwitz-Überlebenden Reinhard Frank und seit der Stiftungsgründung 2001 dabei . Die Stiftung setzt sich in seinem Sinne für Wissenschaft und Forschung sowie die Bildung Jugendlicher ein . Seit dem Tod des Stiftungsgründers 2010 arbeitet die Stiftung aktiv in Deutschland , Israel und Amerika . Bei der Auswahl des passenden Gremienmitglieds ist es ratsam , auf Personen zurückzugreifen , die sowohl das fachliche Know-how mitbringen als auch ausreichend Zeit , Interesse und Empathie . Dies gilt ganz besonders für rechtsfähige Stiftungen , die weitaus mehr Beratungsleistung benötigen . „ Gerade wenn Stifter über einen Generationenwechsel nachdenken , ist es sehr wichtig , dass man gut zusammenarbeiten kann . Es geht ja nicht nur um die Handhabung fremder Gelder , sondern auch um eine Herzensangelegenheit .“ Rechtsfähigen Stiftungen rät Dr . Rawert , sich einer Dachstiftung anzuschließen , sich also zu assoziieren und vom Gremien service zu profitieren . „ Statt dass jeder sein eigenes Süppchen kocht , kann oft viel mehr bewegt werden , wenn man bereits bestehende Projekte fördert , ausbaut und langfristig am Laufen hält “, so Rawert . „ Es kann außerdem sehr hilfreich sein , eine externe Person mit ins Boot zu holen . Denn eine Person von außen – wie eben ein Gremienmitglied – hat immer noch einen anderen Blick auf die Arbeit “ so die Juristin .
Ein Tropfen Wasser auf den heißen Stein ? Entwicklungshilfe kann aus einem Mix aus Spenden und den Erträgen aus Kapitalanlagen funktionieren .
12 Sonderheft Stiftungen 01 / 2017
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