divingEurope – Special Edition CAP DE CREUS / DEUTSCH | Page 24

divingEurope 2020 Bestens getarnt: das giftige Peter- männchen lauert im Sand auf Beute In der Schlucht wimmelt es von Tausenden jungen Sardinen, in der Höhle leben Krebse und in der Tiefe werden die Roten Edelkoral- len immer größer. Etwas östlicher bei La Trona entdeckt man unter den Langustenfelsen ab 26 Meter die Zehnfußkrebse, das Revier zieht sich nahe an das erlaubte Maximum von 40 Meter. Das Ganze in 21 Grad warmem Wasser, weiter unten zwei Grad weniger, ein „Fünfer Halbtro- cken“ reicht mir gerade noch. Auf der anderen Seite der Bucht stehen zwei Plätze im Portfolio, die man – genügend Luft, gute Bedingungen und in Absprache mit dem 24 Bootsführer vorausgesetzt – in einem Abstieg betauchen kann: vom Cap Caverna nach Caverna, oneway-dive heißt`s auf Neudeutsch. Riechen Sie den Braten mit Kaverne? Am Cap springt man ab, versenkt sich zügig nahe 30 Meter und orientiert sich an einem markanten Block, der von Roten Gorgonien strotzt. Da unten ganz ruhig umschauen, denn das ist das Revier eines großen Hummers. Der Brocken mit den gewaltigen Sche- ren ist imposant und selbst Blitzlichtge- witter lässt ihn kalt. Auch Conger und Muränen fühlen sich in den Spalten und Löchern rings herum wohl. Da ausschließlich Null- zeittauchgänge erlaubt sind, sollte man nach dem „Hammerplatz“ zügig in höhere Regionen mit der linken Schul- ter am Riff entlang. Fahnenbarsch-, Brassen-, Barben- und Goldstrie- menschwärme trifft man immer wieder. Nach einer Viertelstunde kommt dann die Kaverne oder Grotte, ihr Eingang liegt zwischen zwölf und 16 Meter und hat nach oben einen engen Schlot bis etwa drei Meter. Ein Durchtauchen ist allerdings nur bei ruhi- ger See möglich. In der Dunkelzone Augen auf und Lampen an, denn fotogen sind Krab- belmeister wie Garnelen, Einsiedler-, Bären- krebse sowie gepunktete Hummelgarnelen. Die Stunde Tauchzeit ist vorbei, es geht wie- der an Bord. Bequem und ohne Verrenkun- gen ist man oben, Dank des hydraulischen Lifts, auf dem sich bis zu drei Taucher ge- meinsam hochfahren lassen können. Ein- fach klasse und sicher, übrigens auch für die jüngere Generation. Selbst bei böiger Tra- muntana, dem Nordwind, sind diese Spots machbar, sie liegen nahe der Steilküste und beweisen sich daher als überaus geschützt. Nur über das Buchtende sollte man nicht kommen, da könnte es ordentlich ziehen.