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In den ersten zehn Metern Wassertiefe schweben Gruppen von Mobulas anmutig umher, unbeeindruckt von der Strömung – oder vielleicht gerade deswegen. So oder so ein Anblick, der sprachlos macht. Manchmal schwimmen die Rochen nahe der Ankerleine und damit in der Nähe der Taucher und ihrer Atemblasen. Sie entfernen sich und kommen dann wieder näher; ein Schauspiel das die Zeit dabei scheinbar still stehen lässt.
Ein weiterer ikonischer Ort ist der Banco Condor zehn Meilen vor der Küste von Faial. In den Sommermonaten kann hier mit Blauhaien getaucht werden. Damit das klappt, wird eine beträchtliche Menge zerkleinerter Fisch ins Wasser gelassen, um die eleganten Tiere in die Nähe des Schlauchbootes zu locken.
Über dem mehr als 500 Meter tiefen Grund dringen die Sonnenstrahlen durch die Oberfläche und verschwinden in einem unergründlichen dunklen Abyss. Ohne Bezugspunkte wie den Meeresgrund oder eine nahegelegene Klippe kann die Orientierung schnell in jede Richtung verloren gehen. Es daher unerlässlich sich der Situation und seiner selbst bewusst zu sein – und vor allem eine gute Kontrolle über die Tarierung zu haben. Wenn das klar ist und beherrscht wird, zeigt sich der Tauchgang im Freiwasser als extrem einfach, aber nichtsdestotrotz unvergesslich.
Irgendwo unter und um uns herum, noch weit außerhalb unseres Sichtfeldes, nähern sich die Blauhaie der Meeresoberfläche. Der erste von ihnen nähert sich langsam der Tauchgruppe. Er ist von erhabener Schönheit und bewegt sich zurückhaltend, schwimmt langsam, fast hypnotisch. Es ist ein sehr vorsichtiges Exemplar: Der Hai kommt heran und entfernt sich wieder.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Blauhaie keine blindwütigen Fressmaschinen, sondern scheu und vorsichtig
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