divingEurope 4|2025 | Nr. 44 | Page 19

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Rund 1400 Kilometer westlich vom Mutterland Portugal und etwa 1950 Kilometer vom kanadischen Neufundland entfernt trifft es das „ Mitten im Blau“ für die Azoren ziemlich auf den Punkt. Der Besonderheiten nicht genug zeigt sich die autonome portugiesische Provinz auch in Sachen Entstehungsgeschichte ziemlich abenteuerlich – und das kommt heutzutage auch uns Tauchern zu Gute.

Auf dem durch tektonische Dehnung und Vulkanismus entstandenen Azorenplateau gab es dereinst wohl circa 1800 Vulkane. Abgesehen von der südlichsten Insel sind die anderen nach wie vor aktives Vulkangebiet – und der Stratovulkan Ponta do Pico mit 2153 Metern nicht nur die höchste Erhebung des Mittelatlantischen Rückens, sondern zugleich der höchste Berg Portugals.
Heute präsentieren sich die neun Lava-Inseln individuell: einige mit hohen, teils steilen Küsten und Fjorden oder in den Fels geschnittenen Buchten; andere mit sanften, bewirtschafteten Hängen und schwarzen Sandstränden. Sie alle zeigen sich in den kalten Wintermonaten rau, werden von Atlantikstürmen heimgesucht und sind deutlich sichtbar vom Salz gebrandmarkt.
Andererseits wächst auf den Azoren sogar Wein und – man glaubt es kaum: Es gibt eine Tee-Plantage. Das alles wirkt wie ein verlorenes Paradies. Ein Gebiet, in dem die Natur unangefochten herrscht und macht, was sie will. wie eine Hüterin von Zeit und Raum.
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