divingEurope 4|2024 | Nr. 40 | Page 19

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Keine Angst : Längst ist der ehemals schwarze Lavakegel von üppiger Vegetation bedeckt . Dennoch kann die heutige Insel Pantelleria im südlichen Mittelmeer ihren Ursprung nicht verleugnen . Das tiefblaue Meer hält die „ Tochter des Windes “, so die Übersetzung des alten Arabischen Namens Bint al-aryāḥ für die fünftgrößte Insel Italiens , in einer ständigen Umarmung . Und lässt dadurch besonders in den Wintermonaten die Wellen mit Donner auf die zerklüfteten Küstenabschnitte aus Lavagestein krachen . Was wiederum keine Überraschung ist – schließlich liegt Pantelleria mitten im Sizilianischen Kanal . Exakt ausgedrückt : rund 70 Kilometer östlich der tunesichen Halbinsel Ra ’ s ad-Dar mit dem berühmten Kap Bon und gute 85 Kilometer südwestlich vom Capo Granitola an der Südwestküste Siziliens .

Da wir Taucher aber eh im Sommerhalbjahr das Mittelmeer anpeilen , mag sich das Meer davor und danach getrost austoben ; die Fischer verstecken ihre Boote in dieser Zeit eh in den geschützten Buchten und in Höhlen , die ins Innere der Insel führen . Die Insulaner wissen , wie sie mit den Gegebenheiten umgehen müssen . Bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts basierte die Wirtschaft der Insel auf dem Handel mit landwirtschaftlichen Produkten , die über eine große Flotte von Segelschiffen nach ganz Italien exportiert wurden .
Interessant ist Pantelleria für uns Taucher , weil sie in einem der intaktesten Gebiete des gesamten Mittelmeers liegt . Die Unterwasserwelt rund um die Insel profitiert von deren exponierter Lage und zeigt sich überaus vielseitig . Das gilt erst recht für die Tauchplätze .
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