divingEurope 4|2024 | Nr. 40 | Page 170

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Mehr als drei Jahrzehnte ist es her , als Santa Teresa di Gallura an der Nordküste Sardiniens das erste Mal als Tauchziel auf meinem Programmzettel stand . Damals gab es auf der Halbinsel Capo Testa gleich gegenüber Korsikas Südflanke die deutsche Basis von Joschi Kiesel . Als der Bayer etliche Jahre später seine Tauchschule aufgab und wieder zurück nach Ottobeuren zog , entschied die Gemeinde das kleine Gebäude abzureißen . Seitdem verfiel das Tauchgebiet – auf den deutschen Markt bezogen – in eine Art Dornröschenschlaf . Eigentlich völlig unverständlich , schließlich gab es bunte Riffe mit roten Fächerkorallen , eine abwechslungsreiche Unterwasserlandschaft aus gigantischen Granitfelsen und auch Großfische .

Seit 2017 aber gibt es dort endlich wieder eine Anlaufstelle auch für deutsche Taucher : Die vor allem aus Ägypten bekannten Orca-Diveclubs sind mit der Tauchbasis von Alfredo Cremona eine Partnerschaft eingegangen . Der jüngste Spross der Basisfamilie liegt direkt an der Hafenausfahrt von Santa Teresa di Gallura . Wundert es irgendjemand , dass mich die Neugier packte und ich nach einer so langen Zeit wissen wollte , ob und was sich an Land , aber auch ( und vor allem ) unter Wasser verändert hat ?
Sardinien , die zweitgrößte Insel des Mittelmeers war schon lange vor dem Aufstieg des Römischen Reiches und dem Einfall der Sarazenen bewohnt . Die Beziehung zum
Bemerkenswertes Schauspiel : Trotz kräftiger Strömung sind die Korallenpolypen der roten Gorgonienfächer nur mäßig aktiv
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