divingEurope 3|2025 | Nr. 43 | Page 64

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Hier aufzubauen bedeutet mehr als nur Zelte hinzustellen, Dieses Mal müssen die Risiken des Standortes auf dem Eis über einem fließenden Gewässers bewertet werden.
Keine Frage: es muss zuerst Schnee geräumt werden, dann die Eisdicke mit Hilfe von Bohrkernen und Formeln getestet und natürlich wieder Löcher gebohrt werden. Die entscheidende Schlüsselfrage: Kann dieses Flusseis die statischen und dynamischen Lasten einer Bergungsaktion mit schwerem Gerät und Hebezeug tragen?
Nötig für die Beurteilung: * Statische Belastungsformeln * Methoden der Eiserkundung * Perimeter- und Speichen-Setup * Positionierung der Ausrüstung für optimale Sicherheit
Wir messen also die Eisschichten, suchen nach Schwachstellen und führen eine Neuberechnung durch. Nachdem das Eis als tragfähig eingestuft ist, beginnen wir damit mit Löcher zu schneiden und die Stelle zu verstärken. Hier wird die Theorie aus dem Klassenzimmer Wirklichkeit.
Zusammen mit Jimmy und einem anderen Taucher sinke ich zum Panzer. Seine Lage und Ausrichtung wird gefilmt, wir suchen nach Befestigungspunkten, überprüfen sie, messen den Abstand vom Flussbett zur Eisdecke und suchen nach möglichen Hindernissen.
Die Sicht ist schlecht. Das Wasser ist hier trüber als im See, und der Panzer taucht halb im Schlamm versunken im Schatten auf, das Geschützrohr unheimlich geneigt. Er sieht fast lebendig aus, als würde er darauf warten, geborgen zu werden. Wir nehmen auf, was wir können, und kehren an die Oberfläche zurück.
Wenig überraschend: schlechte Sicht im Fluss unter Eis
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