divingEurope 3|2025 | Nr. 43 | Page 49

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Gemeinsame Sache

Europäische Streitkräfte kooperieren auf vielen Ebenen. Oft im verborgenen, gelegentlich gewähren sie Einblicke in ihre gemeinsamen Aktionen. Das trifft noch seltener für Spezialeinheiten zu, so auch bei den Tauchenden Kräften. Dank alter Kontakte zu meinen ehemaligen Mitstreitern gab es schließlich doch eine Gelegenheit, mit der „ offiziellen Kamera“ dabei zu sein. Und das nicht in irgendeinem Feuerlöschteich, sondern unter dem dicken Eispanzer Norwegens.

Nach einem kurzen Flug erreichen wir den ersten Zielflughafen Oslo. Da wir die Fluggesellschaft wechseln, gibt es dieses Mal keine durchgehende Gepäckkennzeichnung – das heißt, ich muss meine 80 Kilo schwere Kameraausrüstung mit der Hand schleppen. Zum Glück bin ich nicht allein; die drei Männer der militärischen Taucheinheit tragen jeweils genauso viel. Wir scherzen darüber, wie das später noch jemals ins Auto passen soll. Das wartet in Bardufoss an seinem kleinen Flughafen. Dessen abgeschiedene Lage rückt uns nachhaltig ins Gedächtnis, als wir bemerken, dass es dort nicht mal Gepäckkarren gibt.
Draußen schlägt uns eisige Luft entgegen. Wir werden von norwegischem Militärpersonal abgeholt und fahren – langsam, die Straßen sind vereist – zum Stützpunkt in Skjold. Der Fahrer scheint eine Leidenschaft für Saunatemperaturen zu haben; die Hitze im Fahrzeug ist unerträglich. Das anschließende Aussteigen ist wie in einen Kühlschrank einzutauchen.
Alle Fotos: Stan de Haas
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