divingEurope 2|2025 | Nr. 42 | Page 313

divingEurope falls ganz ohne Zweifel in Europas subtropischen Gewässern. Dafür sorgt nicht zuletzt eine ziemlich außergewöhnliche Tierart.
Der Atlantische Engelhai zählt zweifellos zu den bemerkenswertesten Spezies, die in europäischen Gewässern leben. Sein Schicksal: Er mag nicht nur Küstengewässer, sondern liegt gerne auch in rund 200 Meter Tiefe auf dem
Sandboden. Dort landet er( viel zu) oft als Beifang in Schleppnetzen. Kaum zu glauben, aber leider wahr: Engelhaie zählen zu den zehn bedrohtesten Haiarten weltweit und stehen auf der Roten Liste. Mittlerweile sind die Tiere streng geschützt. Unser Glück: im Gebiet der Kanarischen Inseln sind sie beim Tauchen relativ häufig zu sehen.
Die besten Chancen auf nahezu alltägliche Begegnungen gibt es im Herbst. Im Oktober beginnt die Paarungszeit. Die Tiere suchen in diesem Zeitraum küstennahe Zonen mit Tiefen zwischen zehn und 30 Meter auf. Die Weibchen verstecken sich dabei teilweise wie eingeklemmt zwischen Felsblöcken. Die kleineren Männchen schwimmen auf der Suche nach einem der größeren Weibchen ohne erkennbare Scheu unstet durchs felsige Riff. Wir haben es oft erlebt, dass sie sich Tauchern gegenüber relativ neugierig zeigen, solange niemand hektisch wird.
Zur Beruhigung sei gesagt: die Tiere sind grundsätzlich nicht aggressiv. Am wenigsten, wenn sie unbedrängt in Bewegung sind. Aber selbst, wenn sich eines der großen Weibchen – die bis zu zwei Meter lang werden – in einer engen Felsspalte versteckt hat und von Tauchern aus der Nähe beobachtet wird, passiert normalerweise(!) nichts.
Vorsicht ist dennoch immer angebracht. Selbst dann, wenn ein Tier auf einer freien Fläche liegt. „ Das lässt sich hier häufig beobachten“,
Die Fauna des subtropischen Archipels der Kanarischen Inseln, zu denen Fuerteventura gehört, ist überaus vielfältig. Neben Großfischen des Freiwassers gehören unzählige Riffbewohner dazu, so etwa der Gewöhnliche Stechrochen mit seinem Giftstachel
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