divingEurope 2|2024 | Nr. 38 | Page 254

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Was sofort auffällt und für uns neu ist : die Euro Divers haben ihre Basis größer und komfortabler gemacht . Auch neu für uns ist die Jahreszeit , denn dieses Mal sind wir nicht in der Vor- oder Hauptsaison hier , sondern in der Nachsaison Mitte Oktober . Kurz bevor man über die Winterzeit die Läden dicht macht bis Ostern . Sieben Monate ohne einen freien Tag liegen hinter den Basisleitern Jan und Martine . Die Bude brummt noch und wie immer haben die beiden ein breites Grinsen auf den Backen , genau wie die spanischen Hoteleigner Manuel und Micha . Ein herzlicher Empfang ist hier immer garantiert . Schön zu wissen : das Lachen steckt an , ist infektiös , medizinisch ein Spitzenerreger .
Cala Joncols hat sich gemausert , das merkt man ebenso bald . Das ehemalige , reine Tauchhotel wurde veredelt , nicht nur in den 38 Zimmern . Keinesfalls Schickimicki oder abgehoben , aber schon mit einem besonderen Touch durch viele hübsche Details . Voll im Trend – man geht auch ökologische Wege : im Garten wächst einiges , was der Koch auf den Teller zaubert und die Frühstückseier sind von keiner Legebatterienfarm , sondern „ hausgemacht “.
Ein Wellness-Bereich kam hinzu , die Lobby wurde aufgemotzt und einen hohen Stellenwert nimmt das leibliche Wohl ein . Dazu gehört mittags und abends ein Mehrgänge- Menü sowie der hauseigene Wein . Den , wer will , auch in einer ganz besonderen Form als Vin de Mar . Die beiden Hoteleigner und Brüder sind die Erfinder des Meeresweines und der verblüfft so manchen Experten . Vor etwa zehn Jahren begannen sie mit ihrer verrückten Idee : am Hausriff versenkten sie Gitterboxen mit Weinflaschen , um abzuwarten , was nach mehreren Monaten daraus wird . Die Boxen lagen auf zwölf Meter Tiefe und bei unseren Nacktschnecken-Sessions , für die hübschen Schleimer ist die Bucht bekannt , tauchten wir rund um den versenkten Rebensaft . Die Idee war so erfolgreich , dass man nun hinter dem Resort selbst einen eigenen Weinberg bewirtschaftet . „ Alles aus eigener Hand und es ist das kleinste Weingut Kataloniens , etwas weniger als ein Hektar groß “, betont Manuel lächelnd . Der gute Tropfen ist nicht billig und trägt nach
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