divingEurope 2|2024 | Nr. 38 | Page 811

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Gab es Strömungen ? Ja und unerwartete . Einerseits hatte ich auf mehr Rückenströmung im Rhein gehofft , andererseits musste ich um Überlingen herum scheinbar „ bergauf “ schwimmen . Ich dachte zuerst an Einbildung , aber als ich mit dem Schwimmen aufhörte , trieb ich merklich zurück – ein bisschen frustrierend . Wenn man dann schwimmt , herrscht sowieso das Gefühl , es geht nicht voran . Bei Gegenströmung glaubt man , der Rückwärtsgang ist eingelegt . Bei Strömung im Rücken schaffte ich fast drei Kilometer in der Stunde .
Was hast du gegen die Kälte im 3-mm- Anzug gemacht ? Gefroren ! Anfangs ging das noch , aber dann wurden die Temperaturen immer kälter und ich war schneller ausgekühlt , so dass ich am Ende schon beim Reingehen gefroren habe . Warm wurde es mir in den drei Wochen nie , denn mein Zelt war undicht und es war manchmal nachts nur 4 Grad und mein Schlafsack durch den vielen Regen nass . Zu Beginn hatte ich noch eine Essenspause gemacht , aber später wurde es so kalt , dass ich schwimmend die Müsliriegel vertilgt habe .
Welcher Abschnitt war tatsächlich am schwierigsten ? Das Rheindelta mit Kälte , schlechter Sicht über und unter Wasser , alles total trostlos . Ich hatte aber schon das Ende vor Augen und halt durchgezogen , der Spaß war allerdings weg . Ich muss da noch mal hin , ich bin ja auf diese Seite tagelang zugeschwommen und habe mich über den Anblick der Berge gefreut . Als ich da war , war alles wolkenverhangen und auch unter Wasser gab es nichts zu sehen . Ich glaube es kann dort auch sehr schön sein .
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