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Gab es Strömungen? Ja und unerwartete. Einerseits hatte ich auf mehr Rückenströmung im Rhein gehofft, andererseits musste ich um Überlingen herum scheinbar „ bergauf“ schwimmen. Ich dachte zuerst an Einbildung, aber als ich mit dem Schwimmen aufhörte, trieb ich merklich zurück – ein bisschen frustrierend. Wenn man dann schwimmt, herrscht sowieso das Gefühl, es geht nicht voran. Bei Gegenströmung glaubt man, der Rückwärtsgang ist eingelegt. Bei Strömung im Rücken schaffte ich fast drei Kilometer in der Stunde.
Was hast du gegen die Kälte im 3-mm- Anzug gemacht? Gefroren! Anfangs ging das noch, aber dann wurden die Temperaturen immer kälter und ich war schneller ausgekühlt, so dass ich am Ende schon beim Reingehen gefroren habe. Warm wurde es mir in den drei Wochen nie, denn mein Zelt war undicht und es war manchmal nachts nur 4 Grad und mein Schlafsack durch den vielen Regen nass. Zu Beginn hatte ich noch eine Essenspause gemacht, aber später wurde es so kalt, dass ich schwimmend die Müsliriegel vertilgt habe.
Welcher Abschnitt war tatsächlich am schwierigsten? Das Rheindelta mit Kälte, schlechter Sicht über und unter Wasser, alles total trostlos. Ich hatte aber schon das Ende vor Augen und halt durchgezogen, der Spaß war allerdings weg. Ich muss da noch mal hin, ich bin ja auf diese Seite tagelang zugeschwommen und habe mich über den Anblick der Berge gefreut. Als ich da war, war alles wolkenverhangen und auch unter Wasser gab es nichts zu sehen. Ich glaube es kann dort auch sehr schön sein.
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