divingEurope 2|2025 | Nr. 42 | Page 569

LAC DE SAINT-POINT
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LAC DE SAINT-POINT

Gerade mal vier Stunden im absolut entspannten Cruisetempo und wir checken bereits auf dem Campingplatz Municipal am Lac de Saint-Point ein, der mir beim Rumzippen in Camper-Apps lagemäßig bereits gut gefiel. Links und rechts vom eigenen Strand erkannte ich ausgedehnte Seerosenfelder und hier dazwischen ist ja bekanntlich oftmals was los. Das Ufer gegenüber ist nur etwa 500 Meter entfernt, gut für das Tauchboot des kleinen Mannes – das SUP( Stand Up Paddel). Markise raus, Tisch und Stühle darunter aufklappen, Luft ins SUP pumpen und schon fini: jetzt darf geguckt werden und die Seerosenfelder sind wirklich noch da.
Kurzer Ausflug ins Dorf zum Einkaufen, aber hier liegt der Hund begraben, obwohl es in jeder Ecke hochtönig von den üblichen frankophilen Schoßhündchen bellt. Der einzige Dorfladen hat aus unerklärlichen Gründen geschlossen. Also Suche nach einer Kneipe – auch nix! „ Mon Dieu“, von wegen leben wie Gott in Frankreich, hier herrscht auch Kneipensterben. Es lädt gerade mal eine Strandbar à la Mc ein, kulinarisch „ une catastrophe“ de frittes. Aber der Kohldampf treibt`s am ersten Abend natürlich ausnahmsweise rein.
Unser Glück liegt am nächsten Tag eh im Wasser. Merkwürdig, trotz Hitze badet niemand vor dem Platz, nur weiter links. Und sofort ist mir klar warum: beim Reingehen versinke ich fast bis zu den Knien im Schlamm. Das Flossenanziehen wird etwas tricky und wieder freie Sicht aus meiner Schlammwolke schauen mich viele Augen aus dem Boden an. Es sind die beiden Öffnungen großer Teichmuscheln, die Ansaug- und Ausstoßöffnungen der natürlichen und unter Naturschutz stehenden Biofilter. Aber gut zu wissen, die Teichmuscheln kommen nur in sauberen Gewässern vor!
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