divingEurope 2|2024 | Nr. 38 | Page 53

LAC DE SAINT-POINT
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LAC DE SAINT-POINT

Gerade mal vier Stunden im absolut entspannten Cruisetempo und wir checken bereits auf dem Campingplatz Municipal am Lac de Saint-Point ein , der mir beim Rumzippen in Camper-Apps lagemäßig bereits gut gefiel . Links und rechts vom eigenen Strand erkannte ich ausgedehnte Seerosenfelder und hier dazwischen ist ja bekanntlich oftmals was los . Das Ufer gegenüber ist nur etwa 500 Meter entfernt , gut für das Tauchboot des kleinen Mannes – das SUP ( Stand Up Paddel ). Markise raus , Tisch und Stühle darunter aufklappen , Luft ins SUP pumpen und schon fini : jetzt darf geguckt werden und die Seerosenfelder sind wirklich noch da .
Kurzer Ausflug ins Dorf zum Einkaufen , aber hier liegt der Hund begraben , obwohl es in jeder Ecke hochtönig von den üblichen frankophilen Schoßhündchen bellt . Der einzige Dorfladen hat aus unerklärlichen Gründen geschlossen . Also Suche nach einer Kneipe – auch nix ! „ Mon Dieu “, von wegen leben wie Gott in Frankreich , hier herrscht auch Kneipensterben . Es lädt gerade mal eine Strandbar à la Mc ein , kulinarisch „ une catastrophe “ de frittes . Aber der Kohldampf treibt`s am ersten Abend natürlich ausnahmsweise rein .
Unser Glück liegt am nächsten Tag eh im Wasser . Merkwürdig , trotz Hitze badet niemand vor dem Platz , nur weiter links . Und sofort ist mir klar warum : beim Reingehen versinke ich fast bis zu den Knien im Schlamm . Das Flossenanziehen wird etwas tricky und wieder freie Sicht aus meiner Schlammwolke schauen mich viele Augen aus dem Boden an . Es sind die beiden Öffnungen großer Teichmuscheln , die Ansaug- und Ausstoßöffnungen der natürlichen und unter Naturschutz stehenden Biofilter . Aber gut zu wissen , die Teichmuscheln kommen nur in sauberen Gewässern vor !
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