divingEurope 2|2024 | Nr. 38 | Page 527

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Das fliegende , dreimotorige Denkmal hat allerdings nicht nur von der Tiefe und den gefährlichen Netzen ein Handicap , es liegt auch auf dem Rücken – auf Neudeutsch : Upside Down . Die Unterseite der Flügel ist durch verschiedene Schwämme ein Feuerwerk von Farben . Der fast rechteckige , knapp 19 Meter lange Rumpf ist ebenfalls fast völlig von dieser Spezies besetzt und in einem wirklich guten Zustand . Durch die Fensteröffnungen schauen wir rein : man entdeckt Helme , Gewehre und viele andere Details wie Kommunikationsgeräte , das Steuer oder die Sitze . Eine Bordtüre steht offen und ganz vorsichtig wage ich mich hinein . Den Eichhörnchen- sowie Feilenfischen gefällt es in dem Wellblechhaus und überall schwimmen pinkfarbene Fahnenbarsche herum .
Gefunden wurde die „ Tante Ju “, wie oft in solchen Fällen , von Fischern , die immer wieder mal mit ihren Netzen an dieser Stelle hängengeblieben waren . Das hörte Kostas , sah unter Wasser nach und die Sensation war perfekt .
Man könnte lange um das Denkmal der Geschichte tauchen , die Zeit vergessen , aber der Computer warnt . Insgesamt 25 Minuten verbringen wir auf den vorgegeben Austauchstufen – vollkommen easy ohne Strömung . Wieder an Bord erzählt uns der Entdecker von seiner Vision : das Wrack auf etwa 40 Meter Tiefe bringen und es von den Netzen befreien . Ob das gelingt , wir dürfen echt gespannt sein .
Landgänge auf dem noch ziemlich untouristischen Eiland sind ein Muss . Die ganze Insel ist Museum und Mahnmal zugleich , entstanden durch Kämpfe der alliierten Truppen und der Deutschen Wehrmacht in den schlimmsten 52 Tagen der Insel im Jahre 1943 .
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