divingEurope 2|2025 | Nr. 42 | Page 513

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Daumen hoch oder runter für das Tauchen heute – das ist erst mal die Gretchenfrage frühmorgens, denn es bläst nicht wenig. Der Wind kommt aus Südost, vom Meer her, und wirbelt meine letzten Zotteln auf der Platte durcheinander. Sein Name ist Jugo, wohl typischer Wind für Oktober. Der könnte uns den Tauchtag leider vermasseln. Nur einer vom Najada-Team gibt dazu die Entscheidung zum Rausfahren: Es ist Leo, ein echter Murtener Seebär. Der witzige und smarte Kraftkerl ist Captain, Chef-Guide, Tauchlehrer, Tecki, bekannter kroatischer Rettungs- Höhlentaucher und leibhaftiges „ Inventar“ von Najada Diving seit 16 Jahren. Sieht gut aus! Vom Hof der Basis sehen wir auf den nahen Steg und der stramme Maxe macht gerade fest, das Tauchboot „ Najada IV“ lag über Nacht vorsichtshalber im nahen Hafen. „ Was ist los mit euch? Zack, zack, wir fahren nach Kaprije, klasse Wand mit Gorgonien und Schwämmen“ ist seine kurze Ansage in Deutsch. Eine Viertelstunde später sind wir aus dem Windschatten der Murtener Bucht heraus und Zwei-Meter-Wellen kommen direkt von vorne, was gerade noch so machbar ist für uns vier verbleibenden Landratten.

Da die Gischt bereits kräftig übers Boot spritzt, müssen meine Buddies die Ganzkörperkondome, sprich Trockentauchanzüge, nun komplett anziehen. Während ich im 5-Millimeter Nassen und der steifen Brise bereits leicht fröstle. „ Ah- so a Schaiß!“ tönt`s auf ein-
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