divingEurope 2|2025 | Nr. 42 | Page 398

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Leben in Symbiose: Anemonen-Gespensterkrabbe und Wachsrose
Mein Glück: Ich darf heute zu Marias Gruppe, eine zum Homo sapiens mutierte Fischdame mit Augen eines Greifvogels und großem Herz, Course Direktorin sowie ambitionierte Unterwasserfotografin. Sie weiß daher meine Wünsche und agiert nicht nur als prima Model, sondern offenbart uns allen die biologische und fotografische Feinkost.
In nur zehn Minuten schaukeln wir zur Cala Nova oder den Tamariu Canyones, an der Boje wird festgezurrt. Strömung checken, alles ok, es fällt das Kommando „ jätz abi“. Den österreichischen Slang kriegen die beiden nicht mehr weg; gut so, weil mit viel Lachen bei uns verbunden. Zehn Meter tiefer beginnen die Schluchten des Unterwasserbergs zwischen denen farbwechselnde Gorgonien im Scheinwerferlicht rot und gelb leuchten.
Die besten Stellen liegen zwischen 20 und 25 Meter Tiefe, also alles in Butter. Schulen von Fahnenbarschen, einzelne Zackis, fette Drachenköpfe, Muränen und Langusten sind fast Standard. Ohne Strömung ist das mit Sicherheit ein Spot, bei dem Anfänger für die Zukunft verdorben sein dürften und der schon Maßstäbe setzt.
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