divingEurope 2|2024 | Nr. 38 | Page 386

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TIPPS FÜR DIE ZEIT AN LAND
Es ist kaum zu glauben , aber Sardinien hat fast allen Versuchungen des Massentourismus widerstanden . Aneinandergereihte Hotelburgen wie an den Stränden anderer Mittelmeer-Anrainerstaaten gibt es nicht . Auch Santa Teresa di Gallura hat seinen Charakter mit beschaulichen Ecken in den letzten 30 Jahren nicht wesentlich verändert ( ob . re .). Natürlich ist es kein Fischerdorf alter Coleur mehr ; man lebt von , aber auch mit den Urlaubern . Die sind jedoch eher individuell orientiert und relativ überschaubar – abgesehen von den Hochsaison-Monaten Juli und August , wenn Frankreich und Italien kollektiv Urlaub haben und sich auch hier das Dolce Vita „ akustisch bemerkbar macht “. Jedenfalls am großen Strand von Santa Teresa . Denn klar gibt ‘ s da auch die ein und andere typische Strandbar mit Halligalli und lauter Mucke . Wir sind schließlich in Italien .
Aber letztendlich punktet wie andernorts auf der Insel auch die Gallura mit Natur und Geschichte statt mit Ballermann-Ambiente . Auf Capo Testa sind die Strände klein und absolut ruhig , es lässt es sich wunderbar in der Granitfelsen-Landschaft herumspazieren und klettern und in versteckten Winkeln einsam sonnenbaden – spektakuläre Aussichten auf Buchten und Meer inklusive . Wer sich für Geschichte interessiert , kommt ebenfalls auf seine Kosten – fast lässt sich Capo Testa als Freilichtmuseum bezeichnen . Die alten Römer haben den Granit von hier nach Rom geschafft , und ihr Steinbruch sieht so aus , als ob sie erst vor kurzem weg sind . An etlichen Stellen liegen abgesprengte , roh bearbeitete Felsblöcke herum . Selbst eine Stele , an der Schiffe festgemacht wurden , steht noch ( ob . li .). Ab 1500 Jahre v . Chr . gab es die Nuraghenkultur auf Sardinien . Neu entdeckt wurde eine Siedlung bei Santa Teresa . Im kleinen Museum Lu Brunduli ist viel darüber zu erfahren ( u .).
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