divingEurope 2|2025 | Nr. 42 | Page 385

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Die Frage kennen Sie ja: „ Na, wo wart ihr im Urlaub, wie war‘ s?“ Um dem oberflächlichen Smalltalk gerecht zu werden, beschränkt sich meine Antwort meist nur auf zwei Worte, die gegensätzlicher wohl nicht sein könnten: schön oder s...

Wir Taucher wissen alle, dass zu einem gelungenen Urlaub nicht nur faszinierende Unterwassererlebnisse gehören, sondern natürlich auch das Drumherum wie die Basis, das Hotel, das Schiff und der Ort.
Bis heute rümpfen Unbefleckte oft den Zinken, wenn sie dann Viva Espana und Costa Brava hören. Teils zurecht. Dass aber die 160 Kilometer lange Küste, die seit den Anfängen des Tauchsports zu einem Neopren-Mekka aufgrund mediterraner Topspots geworden ist, wissen fast alle. Und trotzdem!
Beim Naserümpfen geht es vielmehr um manche Städtchen oder Küstenabschnitte, die früher einmal recht ursprünglich waren, bevor man den europäischen Touristenmammon roch und ihn für Sonnenanbeter in Betongold anlegte.
In einschlägigen Beipack-Prospekten, die ins Haus flattern, sind Appartementanlagen, die Mega-Kühltruhen gleichen, Speisesäle mit Mastbetrieb-Charme, Zimmer wie Gefängniszellen oder aneinandergereihte Hundezwinger inklusive kleinem Freilauf, sprich Balkon, immer wieder zu beäugen. Eines neben dem anderen, eines über dem anderen. Dass der dazu angebotene Strand einem Riesengrill für Hähnchen ähnelt, einem Playa Teutonica, versteht sich von selbst.
400 Mäuse für zwei Wochen all inklusive, mit Busfahrt!? Danke nein, da krieg ich ja sofort’ ne Krise.
Fotos: Maria Pichlmaier
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