divingEurope 2|2024 | Nr. 38 | Page 295

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Die Frage kennen Sie ja : „ Na , wo wart ihr im Urlaub , wie war ‘ s ?“ Um dem oberflächlichen Smalltalk gerecht zu werden , beschränkt sich meine Antwort meist nur auf zwei Worte , die gegensätzlicher wohl nicht sein könnten : schön oder s ...

Wir Taucher wissen alle , dass zu einem gelungenen Urlaub nicht nur faszinierende Unterwassererlebnisse gehören , sondern natürlich auch das Drumherum wie die Basis , das Hotel , das Schiff und der Ort .
Bis heute rümpfen Unbefleckte oft den Zinken , wenn sie dann Viva Espana und Costa Brava hören . Teils zurecht . Dass aber die 160 Kilometer lange Küste , die seit den Anfängen des Tauchsports zu einem Neopren-Mekka aufgrund mediterraner Topspots geworden ist , wissen fast alle . Und trotzdem !
Beim Naserümpfen geht es vielmehr um manche Städtchen oder Küstenabschnitte , die früher einmal recht ursprünglich waren , bevor man den europäischen Touristenmammon roch und ihn für Sonnenanbeter in Betongold anlegte .
In einschlägigen Beipack-Prospekten , die ins Haus flattern , sind Appartementanlagen , die Mega-Kühltruhen gleichen , Speisesäle mit Mastbetrieb-Charme , Zimmer wie Gefängniszellen oder aneinandergereihte Hundezwinger inklusive kleinem Freilauf , sprich Balkon , immer wieder zu beäugen . Eines neben dem anderen , eines über dem anderen . Dass der dazu angebotene Strand einem Riesengrill für Hähnchen ähnelt , einem Playa Teutonica , versteht sich von selbst .
400 Mäuse für zwei Wochen all inklusive , mit Busfahrt !? Danke nein , da krieg ich ja sofort ’ ne Krise .
Fotos : Maria Pichlmaier
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