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unserem Fototauchgang dort selber feststellen konnten. Überhaupt sind die Küsten Mallorcas für Geologen ein offenes Buch. Vor wie viel Hundert Millionen Jahren sich welche Erdplatten verschoben haben und so weiter lassen wir jetzt mal weg. Aber auf ganz Mallorca überwiegen seitdem Kalkgesteine, und die sind zum Teil eben leicht wasserlöslich. Gerade in den Felsküsten gibt es daher diese deutlichen Aushöhlungen. Die Tropfsteinformationen unter Wasser stammen aus einer Zeit, da der Meeresspiegel die Löcher nicht überflutet hatte. Die Kathedrale ist nur ein Beispiel von vielen dafür.
Zwar nicht trockenen Fußes, aber ohne Tauchausrüstung lässt sich eine hübsche kleine Tropfsteinhöhle besuchen, deren Eingang sich ein paar Meter über dem Meeresspiegel befindet. Weil da nicht geankert werden kann, müssen alle erst mal ins Wasser, um von da die zwei, drei Meter zum schmalen Ausstieg aus dem Meer zu schwimmen.‘ Nen Schnorchel braucht dabei keiner, dafür bekommt jeder Teilnehmer einen Helm, wie ihn auch die Höhlenforscher bei ihren Expeditionen tragen. Denn... es wird geklettert.
Okay – Reinhold Messner würde sich jetzt schlapp lachen, aber es geht immerhin durch eine schmale Öffnung im Felsen zuerst schräg nach unten, und dann mit einer Strickleiter zwei Meter in die Felsenkammer darunter. Eine Lampe hat natürlich jeder, Sicherheit geht vor, auch wenn immer mindestens zwei Guides der Basis dabei sind und man sich in der Tropfsteinhöhle nicht verlaufen kann. So klein sie ist, so märchenhaft schön ist sie. Überall glitzern Wassertropfen an den Kalkgebilden.
Ein Halb-und-Halb-Abenteuer der etwas anderen Art in Sachen Höhle bietet der Tauchgang in der Small Cathedral – der Kleinen Kathedrale. Nach der kurzen Anfahrt bleibt
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