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TIPPS FÜR DIE ZEIT AN LAND
Es ist kaum zu glauben, aber Sardinien hat fast allen Versuchungen des Massentourismus widerstanden. Aneinandergereihte Hotelburgen wie an den Stränden anderer Mittelmeer-Anrainerstaaten gibt es nicht. Auch Santa Teresa di Gallura hat seinen Charakter mit beschaulichen Ecken in den letzten 30 Jahren nicht wesentlich verändert( ob. re.). Natürlich ist es kein Fischerdorf alter Coleur mehr; man lebt von, aber auch mit den Urlaubern. Die sind jedoch eher individuell orientiert und relativ überschaubar – abgesehen von den Hochsaison-Monaten Juli und August, wenn Frankreich und Italien kollektiv Urlaub haben und sich auch hier das Dolce Vita „ akustisch bemerkbar macht“. Jedenfalls am großen Strand von Santa Teresa. Denn klar gibt‘ s da auch die ein und andere typische Strandbar mit Halligalli und lauter Mucke. Wir sind schließlich in Italien.
Aber letztendlich punktet wie andernorts auf der Insel auch die Gallura mit Natur und Geschichte statt mit Ballermann-Ambiente. Auf Capo Testa sind die Strände klein und absolut ruhig, es lässt es sich wunderbar in der Granitfelsen-Landschaft herumspazieren und klettern und in versteckten Winkeln einsam sonnenbaden – spektakuläre Aussichten auf Buchten und Meer inklusive. Wer sich für Geschichte interessiert, kommt ebenfalls auf seine Kosten – fast lässt sich Capo Testa als Freilichtmuseum bezeichnen. Die alten Römer haben den Granit von hier nach Rom geschafft, und ihr Steinbruch sieht so aus, als ob sie erst vor kurzem weg sind. An etlichen Stellen liegen abgesprengte, roh bearbeitete Felsblöcke herum. Selbst eine Stele, an der Schiffe festgemacht wurden, steht noch( ob. li.). Ab 1500 Jahre v. Chr. gab es die Nuraghenkultur auf Sardinien. Neu entdeckt wurde eine Siedlung bei Santa Teresa. Im kleinen Museum Lu Brunduli ist viel darüber zu erfahren( u.).
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