divingEurope 2|2024 | Nr. 38 | Page 210

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unserem Fototauchgang dort selber feststellen konnten . Überhaupt sind die Küsten Mallorcas für Geologen ein offenes Buch . Vor wie viel Hundert Millionen Jahren sich welche Erdplatten verschoben haben und so weiter lassen wir jetzt mal weg . Aber auf ganz Mallorca überwiegen seitdem Kalkgesteine , und die sind zum Teil eben leicht wasserlöslich . Gerade in den Felsküsten gibt es daher diese deutlichen Aushöhlungen . Die Tropfsteinformationen unter Wasser stammen aus einer Zeit , da der Meeresspiegel die Löcher nicht überflutet hatte . Die Kathedrale ist nur ein Beispiel von vielen dafür .
Zwar nicht trockenen Fußes , aber ohne Tauchausrüstung lässt sich eine hübsche kleine Tropfsteinhöhle besuchen , deren Eingang sich ein paar Meter über dem Meeresspiegel befindet . Weil da nicht geankert werden kann , müssen alle erstmal ins Wasser , um von da die zwei , drei Meter zum schmalen Ausstieg aus dem Meer zu schwimmen . ‘ Nen Schnorchel braucht dabei keiner , dafür bekommt jeder Teilnehmer einen Helm , wie ihn auch die Höhlenforscher bei ihren Expeditionen tragen . Denn ... es wird geklettert .
Okay – Reinhold Messner würde sich jetzt schlapp lachen , aber es geht immerhin durch eine schmale Öffnung im Felsen zuerst schräg nach unten , und dann mit einer Strickleiter zwei Meter in die Felsenkammer darunter . Eine Lampe hat natürlich jeder , Sicherheit geht vor , auch wenn immer mindestens zwei Guides der Basis dabei sind und man sich in der Tropfsteinhöhle nicht verlaufen kann . So klein sie ist , so märchenhaft schön ist sie . Überall glitzern Wassertropfen an den Kalkgebilden .
Ein Halb-und-Halb-Abenteuer der etwas anderen Art in Sachen Höhle bietet der Tauchgang in der Small Cathedral – der Kleinen Kathedrale . Nach der kurzen Anfahrt bleibt
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