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An der Nordspitze von Fuerteventuras Ostseite liegt das ehemalige Fischerdorf Corralejo. Angesichts seiner heutigen Ausdehnung und des umfangreichen Angebots für Urlauber, mit dem sich das Örtchen aktuell präsentiert, lässt sich kaum ahnen, dass in den 50er Jahren gerade mal rund 200 Menschen hier lebten.
So langweilig wie das als historischer Aspekt auch klingen mag: im 17. Jahrhundert war hier aber mal richtig was los. Von wegen Fischerhafen – man darf annehmen, dass hier Piraten und Schmuggler( die vermutlich teilweise selbst hier wohnten) das Sagen hatten. Corralejo liegt nahe der kleinen Insel Los Lobos und in Sichtweite dahinter ist Lanzarote. Beste Voraussetzungen für das große Versteckspiel, auch wenn wohl nicht die berühmte Totenkopfflagge über den Masten wehte. Es ging ja auch nicht um Gold und Edelsteine, sondern etwa um Getreide und Vieh, das vornehmlich aus Ziegen bestand. Die damalige Verwaltung in La Oliva war weit weg und so ließen sich in Corralejo prima die Zollgebühren umgehen. Hat sich irgendwas aus dieser Zeit ins Heute gerettet? Na klar! Die Ziege ist das heimliche Wappentier von Fuerteventura. Wobei...
„ Taucher würden dem vermutlich vehement widersprechen“, sagt Kristof Callewaert, Chef der Tauchbasis Punta Amanay. Der gebürtige Belgier spricht akzentfrei deutsch. Und er hat wohl recht: Schließlich ist die Artenvielfalt der Meerestiere auch vor Corralejo immens. Selbst große Walarten ziehen dort vorbei. Um einen Teil der gängigen Fauna am nächstgelegenen Tauchplatz zu erleben, müssen Kristof und sein Compagnon Marco Leone mit den Booten der Basis von der Marina aus kaum 15 Minuten hinaus aufs Meer fahren. El Bajon del Rio gilt vielen Tauchern sogar als DER Topspot des Tauchreviers im Norden, aber es gibt noch andere dieser Kategorie.
Die Sepia mit ihren schönen Augen gehört zu den Meeresbewohnern, die permanent vortäuschen eine Art Unschuldslamm zu sein. Ist der kleine Räuber aber auch vor Corralejo garantiert nicht
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