divingEurope 2|2025 | Nr. 42 | Page 125

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Fuerteventura ist die zweitgrößte und älteste der Kanarischen Inseln. Vor 37 Millionen Jahren kam es hier im Meer zu ersten unterseeischen Vulkanausbrüchen. Vor über 20 Millionen Jahren schufen die Urvulkane schließlich die Insel. Seit dem letzten Ausbruch vor circa 10.000 Jahren hat der Zahn der Zeit seine Arbeit geleistet: Mit Hilfe der Sonne Afrikas – wir sind hier 90 Kilometer vor Marokkos Küste – hat die Erosion fast alle Vulkanberge zu gigantischen Hügeln degradiert. Weil Fuerte näher Richtung Afrika liegt und daher nicht von der Plattenverschiebung betroffen ist wie die westlichen Kanareninseln, spuckt hier heute kein Krater mehr Feuer. Heiß brennt nur die Sonne von oben und der Sand an den Stränden, für die die Insel bei den meisten Urlaubern bekannt ist.

Taucher sind auf Fuerteventura dagegen in der absoluten Minderheit. Und das obwohl zumindest die vier westlichen Inseln der Kanaren Anfang der 70er Jahre im Vergleich zum leicht erreichbaren Mittelmeer als exotisches Tauchziel galten. Seitdem ist eine ganze Menge exotischer Tauchziele außerhalb Europas erreichbar geworden, aber die Unterwasserwelt des Ostatlantiks ist immer noch so faszinierend wie eh und je.
Das liegt nicht zuletzt an den vielen Arten von Meeresbewohnern, die hier meist etwas größer sind als ihre Mittelmeerverwandten. Die Kanaren sind bekannt für die großen Rochenarten, ebenso für die regelmäßig anzutreffenden Engelhaie, Zackenbarsche, große Barrakudas und kleine Garnelen, Nacktschnecken, etliche Muränenarten und nicht zuletzt für große Schwärme, etwa von Sardinen und Makrelen. Nur eins gibt‘ s hier unterwasser nicht: Langeweile.
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