Brauchtum zum Genießen
In Kürze ist es wieder soweit : die traditionsreichen Fasten- bzw . Beichtbrezen haben wieder Saison .
Die sogenannten Beicht- oder Fastenbrezen erfreuen sich seit vielen Jahrzehnten größter Beliebtheit . Denn dabei handelt es sich um ein traditionelles Gebäck , das nur in der Fastenzeit angeboten wurde . Auch heute gibt es noch vereinzelt Handwerksbäckereien , die diesen kulinarischen Brauch wahren .
WIE DIE BREZE ZU IHREM BZW . IHREN NAMEN KAM In unserer ländlichen Region war es früher üblich , dass Bauern wie
Foto : Bäckerei Engertsberger Peterskirchen
www . bachmayer . sta . io
Dienstboten während der sogenannten
Beichttage in der Fastenzeit die Beichte ablegten . Aus d i e - ser Zeit stammt auch der B r a u c h , dass der Weg von der Kirche weiter zum Bäcker führte , wo man sich die Beichtbzw . Fastenbrezen holte . Während in unterschiedlichen Regionen auch verschiedenen Arten des Fastengebäcks angeboten werden , hat sich im Innviertel die Breze durchgesetzt .
Üblicherweise wird das Brauchtumsgebäck zwischen
4924 Waldzell Hofmark 18 Tel . 0 77 54 / 20 05
4910 Pattigham Hauptstraße 11 Tel . 0 77 54 / 70176
4920 Schildorn Dorfplatz 5 Tel . 0 77 54 / 363 58
Heilige Drei Könige , also 6 . Jänner , und Karsamstag angeboten . Dies kann jedoch von Bäckerei zu Bäckerei ebenso wie die Tage , an denen sie erhältlich sind , variieren .
Da die Brezen nach wie vor nach überbrachten Familienrezepten hergestellt werden , unterscheiden sie sich auch in Geschmack wie Konsistenz . Während die Bäckereien Engertsberger z . B . eine harte Teigvariante verwenden , wird in der Bäckerei Bachmayer seit vielen Generationen eine außen knusprige , aber innen weiche Fastenbreze gebacken .
HANDWERKSKUNST Nach wie vor werden die Fastenbrezen in Handarbeit gefertigt , wodurch jedes Stück ein Unikat ist . Ob harter oder weicher Teig , die Bäcker der Region sind sich einig , dass die Brezenherstellung eine Kunst für sich ist .
So erzählt Mathilde Poringer-Engertsberger aus Hohenzell , dass die „ Original Hohenzeller Brezen “ auch heute noch nach dem gleichen Rezept wie vor 100 Jahren gemacht werden .
„ Da es sich um einen sehr festen Teig handelt – ähnlich wie ein Nudelteig – konnte dieser früher nicht einfach von Hand geknetet werden , sondern wurde mit der ‚ Brezenbreche ‘ bearbeitet , also mit einem Prügel weichgeklopft “, weiß die Bäckerin .
Auch wenn diese Arbeit heute Maschinen übernehmen , so ist die Zubereitung der Fasten- bzw . Beichtbrezen doch mit einem hohen Aufwand verbunden . Denn der Teig wird jeweils bereits am Vorabend zubereitet . „ Wir arbeiten mit einem Hefeteig , der eine besonders lange Führung braucht , um seinen Geschmack zu entfalten . Dabei kommen nur regionales Mehl von kleinen Mühlen , Salz , Malz und Wasser zum Einsatz “, berichtet David Bachmayer . Um den zusätzlichen Arbeitsaufwand zu schaffen , hilft hier die ganze Familie zusammen .
Egal , welche Variante , die Fasten- bzw . Beichtbrezen sind ein Stück Brauchtum zum Genießen . Wann sie angeboten werden , am besten bei den einzelnen Bäckereien nachfragen . Bei größeren Mengen wird eine Vorbestellung empfohlen .
Von 7.1 . bis Karsamstag – bei größeren Mengen bitte vorbestellen !
0 77 50 / 34 01 , 0 650 / 540 61 65 Peterskirchen 38 4743 Peterskirchen www . engertsberger . at
BÄCKEREI & CAFE ENGERTSBERGER
Hofmark 15 , 4921 Hohenzell Tel .: 07752 / 85705
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