„ Ich habe nicht gedacht , dass es mich trifft “
Alexandra Reischenböck will auf die Wichtigkeit von Krebsvorsorgemaßnahmen aufmerksam machen .
AUROLZMÜNSTER . Alexandra Reischenböck hat kürzlich ihre letzte Chemo-Therapie im Kampf gegen den Brustkrebs hinter sich gebracht . Im Gespräch erzählt sie über ihre Erfahrungen und möchte allen die Wichtigkeit der Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen nahelegen .
Wie und wann hast du die Diagnose Brustkrebs erhalten ? Das war heuer im Mai , kurz vor meinem 41 . Geburtstag . Krebs war in unserer Familie schon immer ein Thema , aber ich habe mir selbst nie gedacht , dass es mich auch treffen könnte . Auch war ich nachlässig , was Vorsorgeuntersuchungen und das regelmäßige Abtasten betrifft . Eines Tages habe ich in der Nähe des Schlüsselbeins etwas entdeckt , dass zwar nicht wie ein „ Knoten “ war , jedoch trotzdem da nicht hingehörte . Danach habe ich mich sofort bei meinem Frauenarzt gemeldet und diverse Untersuchungen gemacht . Schließlich kam es zu der von mir nicht erwarteten Diagnose .
Der Oktober steht im Zeichen des Brustkrebses . Was ist dabei dein wichtigstes Anliegen ? Ich bin der Meinung es sollte das ganze Jahr Bewusstsein dafür geschaffen werden , nicht nur einen Monat lang . Außerdem sollte man sich nicht nur auf Brustkrebs beschränken . Egal , welcher Krebs – er macht keinen Halt vor Alter ,
Red . Susanne Gadermeir mit Alexandra Reischenböck .
Geschlecht , Status etc . Darum sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennung so unglaublich wichtig . Bei mir handelte es sich um eine aggressive , schnell wachsende Form – hätte ich nicht frühzeitig gehandelt , würde ich heute wahrscheinlich nicht hier sitzen . Denn je früher eine Krebserkrankung erkannt wird , desto höher sind die Heilungschancen .
Was rätst du unseren Lesern ? Egal , ob Mann oder Frau – auch Männer können Brustkrebs bekommen ! – jeder sollte sich selbst so wichtig sein , um regelmäßige Vorsorgemaßnahmen zu treffen , denn es ist der eigene Körper , die eigene Gesundheit , das eigene Leben ! Damit meine ich mindestens einmal monatlich Abtasten . Wer sich nicht sicher ist , wie es richtig gemacht wird , erhält Tipps dazu vom Frauenarzt rzt oder findet zahlreiin Broschüren oder im Internet . che Anleitungen en
Unabhängig vom Alter und ob man in einer Beziehung ist , sollte man regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen machen und die ausgemachten Termine auch wahrnehmen ! Ob Routinekontrolle oder Gesundenuntersuchung – gerade auch während der Pandemie sollten diese nicht vernachlässigt werden ! Auch bei Unsicherheiten sofort einen Arzt aufsuchen und durch Ultraschall , Biopsie etc . für Klarheit sorgen , damit im Falle einer Erkrankung frühzeitig gehandelt werden kann .
Was möchtest du Betroffenen mit auf den Weg geben ?
Stellt euch an erste Stelle ! Natürlich ist es wichtig , dass man jemanden hat , der einem Halt gibt , aber ihr müsst nicht immer auf Familie und Freunde Rücksicht nehmen , denn keiner kann sich in eure Lage versetzen – ihr müsst Untersuchungen , Therapie und Schmerzen durchstehen – darum achtet auf euch ! Setzt euch Ziele – ich habe mir bspw . vorgenommen ,
bis Ende des
Jahres wieder fit zu sein und mir Etappenziele gesetzt und diese nie aus den Augen verloren .
Geht zu den Ärzten bzw . in Krankenhäuser , wo ihr euch wohlfühlt und wählt die Therapie , die ihr ma- chen wollt ! Es ist wichtig auf den eigenen Körper zu hören ! Sucht den Austausch mit Geliebten , aber auch mit Betroffenen bzw . Gleichgesinnten . Und ganz wichtig : nehmt Hilfe an . Ob von Seiten der Familie und Freunden oder auch von Psychologen und mehr . Die Krebsforschung bietet viele Unterstützungsmöglichkeiten , die genutzt werden können ! Verliert nie den Mut bzw . die Hoffnung und macht Dinge , die euch glücklich machen – wie ich z . B . mein Fotoshooting . LEBT EUER LEBEN !
Vielen Dank für das Gespräch !
www . krebshilfe . net
SUSANNE GADERMEIR
Fotos : Stefanie Spiessberger ; Styling : Pearl Makeup - Annalena Haslinger
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