RIED . Mit Thomas Dim tritt ein Rieder Urgestein zur Wahl um das Bürgermeisteramt an . Bereits seit 1991 ist er politisch für die FPÖ aktiv , seit 2015 als Vizebürgermeister der Stadt Ried und seit 2019 auch als Bundesrat tätig . „ Am wichtigsten ist mir in der Politik immer der Versuch , der Gesellschaft etwas zurückzugeben “, so der Bürgermeisterkandidat , der sich seit seiner Jugend in unterschiedlichsten Rollen , wie z . B . beim Round Table 31 , im Turnverein etc ., engagiert .
Aktuell sind Sie als Bundesrat aktiv . Was würden Sie bei einem positiven Wahlausgang ändern ? Ich wurde in Ried geboren , bin hier zur Schule gegangen , habe das Bundesheer absolviert und mich über Jahrzehnte hinweg politisch engagiert . Außerdem lebe ich mit meiner Frau und unserer gemeinsamen Tochter in der Stadt . Meine Intuition war es nie , dass ich mich bundespolitisch engagiere . Ich bin Rieder und will und werde mich für die Stadt Ried einsetzen .
Im Falle eines Wahlsieges werde ich den Fokus auf Ried und die Bedürfnisse der Bürger legen . Sollte ich zusätzlich ein Landtagsmandat erhalten , werden die Stadt und das Innviertel trotzdem Priorität haben . Zentral ist für mich die Bürgerbeteiligung , mit der sich jeder für seine Überzeugung einsetzen kann . So kann jede Partei die doppelte Anzahl der insgesamt 37 Gemeinderäte in Ried auf ihre Wahlliste setzen . Wer hier keinen Platz bekommt , kann dennoch in unterschiedlichen Ausschüssen etc . für seine Meinung einstehen .
Was sind Ihre wichtigsten Anliegen und Ziele für die Stadt Ried ? Durch meine frühere Position im Finanzausschuss erhielt ich sehr viel Hintergrundwissen über die Schwerpunkte einer Gemeinde . Primär will ich mich darum für
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die Themenkreise Bildung , Verwaltung , Straßenbau und Vereinswesen einsetzen , welche rund 90 bis 95 % des Gemeindebudgets einnehmen . Da nur die restlichen 5 bis 10 % Handlungsspielraum erlauben , ist es wichtig sich zuerst den Kernaufgaben zuzuwenden . Dazu muss der Bedarf in den zentralen Feldern ermittelt und abgedeckt werden – erst danach bleibt Raum für zusätzliche Themen bzw . Projekte . Darüber hinaus können Akzente gesetzt werden wie z . B . die aktuelle ImmoUp Kampagne .
Welche Projekte planen Sie für die Zukunft ? Um die Lebensqualität in Ried zu erhalten ist es vorrangig wichtig , die Grundbedürfnisse ordentlich abzudecken . Jeder darf träumen und sich unterschiedliche Projekte für die Stadt wünschen . Doch es dürfen keine Erwartungen geweckt werden , die nicht oder nur durch den Entzug finanzieller Mittel in zentralen Lebensfeldern umgesetzt werden können ! Darum sind Bedarfsanalysen in diesen essentiellen Bereichen unumgänglich , bevor weitere Projekte für die Zukunft geplant werden können .
Besonders bedeutsam ist meines Erachtens nach auch ein Denken in „ politischen Generationen “. Das bedeutet , dass z . B . Flächen freigehalten werden , um in den nächsten Jahrzehnten Sportstätten wie Frei- und Hallenbad zusammenführen zu können , um die dadurch entstehenden Synergien zu nutzen oder Bildungsstätten dort bauen zu können , wo der größte Bedarf besteht .
Wenn das Budget dafür vorhanden wäre , was würden Sie in Ried gerne umsetzen ? Natürlich habe auch ich Ideen und Wünsche , was ich in der Stadt gerne verwirklichen möchte . Als touristischen Anziehungspunkt könnte ich mir vorstellen , das Innviertler Volkskundehaus über
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mehrere Gebäude zu erweitern und eine Art Museumsquartier zu schaffen , aber das bleibt vorerst mein Brief ans Christkind .
In und für Ried muss realistisch gedacht werden , denn wenn wir neue Infrastruktur schaffen , welche im Anschluss auch erhalten werden muss , fehlt das Geld dann an anderer Stelle . Für mich haben darum Jugendbetreuung , Bildungsangebot , Altersversorgung und ähnliche primäre Themenfelder Vorrang . ... und dann träumen wir weiter .
Was wünschen Sie sich für eine künftige Zusammenarbeit im Gemeinderat ? Kommunalpolitik kann nur in Zusammenarbeit aller Beteiligten funktionieren , Kompromisse sind dabei unumgänglich , das weiß ich aus Erfahrung . Albert Ortig hat gute Politik gemacht , aber nur gemeinsam haben wir Ried zu der Wohlfühlstadt entwickelt , die sie heute ist . Von wem eine produktive Idee ursprünglich stammt , sollte dabei niemals im Vordergrund stehen , sondern die Sache an sich . Denn das Ziel ist am Ende , etwas geleistet zu haben , das für die Allgemeinheit Sinn macht und einen Mehrwert bringt .
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