Die positive Gratiszeitung KW 31 22 | Page 20

20 2 . August 2022 • WERBUNG

kurz notiert …

Vielfalt .
WERNSTEIN . „ Gleise , Züge und Bahnhöfe – die Eisenbahn in der Kunst “ heißt es noch bis 21 . August im Kubin-Haus Zwickledt . Geöffnet ist Dienstag bis Freitag 14 bis 17 Uhr , Samstag , Sonn- und Feiertag 14 bis 18 Uhr . Die Ausstellung veranschaulicht die Bedeutung der Eisenbahn als Thema und Motiv für namhafte Künstler sowie für den Bezirk .
Hochwertig .
SIGHARTING . Anfang Mai eröffnete „ Kathis Regional- Regal “ in Thalmannsbach . Aus den zugeschickten Produktlisten kann bis Mitte der Woche Bio Obst und Gemüse bestellt und am Freitag zwischen 16 und 19 Uhr abgeholt werden . Viele weitere regionale Produkte gibt es in Selbstbedienung . Anmeldung und Infos unter 0650 / 5355255 .
Familienfest .
EGGERDING . Die FF Hof veranstaltet am 6 . und 7 . August ein Fest für alle Generationen . Mit DJ Ben Neo wird die Jugend zu „ 10310 “ am Samstagabend geladen . Am Sonntag ab 10 Uhr wird ein umfangreiches Familienprogramm mit Hüpfburg , Schaumrutsche , Mittagstisch und mehr geboten . Für gute Unterhaltung sorgt die „ Heibloamad Gsod Musi “.
Stadtgeschichte .
SCHÄRDING . Bis 31 . Oktober haben alle Interessierten jeweils Mittwoch , Donnerstag , Samstag und Sonntag von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr bzw . auf Anfrage unter 07712 / 3154700 die Möglichkeit , die Sonderausstellung „ Altbayerisches Zinn “ im Stadtmuseum zu besuchen .

Stanacum zum Welterbe

LH Thomas Stelzer überreichte die UNESCO-Urkunde für den Römerburgus
ENGELHARTSZELL . Am 30 . Juli 2021 hat das Welterbekomitee der UNESCO den Donau-Limes , die ehemalige Nordgrenze des römischen Reiches von Regensburg bis zur ungarischen Grenze , in die Welterbe-Liste eingeschrieben . Mit dem Donaulimes ist Oberösterreich nun zum vierten Mal auf dieser bedeutenden weltweiten Liste vertreten . Dieser Tage hat Landes-Kulturreferent LH Mag . Thomas Stelzer im Rahmen eines Festaktes in Enns den Donaulimes-Gemeinden die Original-Urkunden der UNESCO offiziell überreicht . Für Engelhartszell konnten Bürgermeister Roland Pichler und der Obmann des Vereines „ Kultur & Tourismus “, Friedrich Bernhofer , für den Römerburgus STANACUM in Oberranna die wertvolle Urkunde übernehmen .
20 JAHRE INTENSIVE BEMÜHUNGEN Am 14 . Juli 2001 erfuhr der damalige Engelhartszeller Bürgermeister und spätere oberösterreichische Landtagspräsident Friedrich Bernhofer aus der Zeitung , dass der Limes – die ehemalige Nordgrenze des römischen Weltreiches in Baden-Würtemberg , Hessen , Rheinland-Pfalz und Bayern – Weltkulturerbe werden sollte . Da kam ihm sofort die Idee : „ Warum sollten nicht auch die römischen Ausgrabungsstätten an der österreichischen Donau dabei sein ?“ Diese führte zu einer Intervention beim damaligen Kulturreferenten Landeshauptmann Dr . Josef Pühringer , der sich mit seinen Kollegen in Niederösterreich und Wien kurzschloss . In der Folge erklärten sich alle drei Bundesländer bereit , die Kosten für die Einreichung zum Weltkulturerbe Limes an der österreichischen Donau zu übernehmen .
Dem späteren Präsidenten des österr . Bundesrates , Gottfried Kneifel , gelang es umgehend auch die zuständigen Minister der Republik Österreich für die Idee Weltkulturerbe Limes zu gewinnen . Trotzdem
Roland Pichler , MBA ( Bürgermeister von Engelhartszell ), Landeshauptmann Mag . Thomas Stelzer und Friedrich Bernhofer ( Forum Stanacum / Engelhartszell )
sollte es noch viele Jahre dauern , bis der Antrag bei der UNESCO gestellt werden konnte .
In all den Jahren unterstützten die oberösterreichischen Kulturreferenten und Landeshauptleute Dr . Josef Pühringer und Mag . Thomas Stelzer mit der Landes-Kulturdirektion , dem Landesmuseum und der Landeskultur GmbH immer wieder die Bemühungen . Ein wichtiger Schritt in Richtung Weltkulturerbe war die OÖ . Landesausstellung des Jahres 2018 zum Thema Römer in Enns mit den Außenstellen in Oberranna ( Engelhartszell ) und in Schlögen ( St . Agatha und Haibach ob der Donau ). Die Außenstelle Oberranna wurde von Landeshauptmann Stelzer gemeinsam mit dem Schutzbau für den Römerburgus STANACUM , dem besterhaltenen Römerbau in Oberösterreich , im Juni 2018 eröffnet .
Bayerns Kulturminister Bernd Sibler , der dieser Eröffnung beiwohnte , hatte das Projekt an der bayerischen Donau entscheidend vorangetrieben und erreicht , dass ein gemeinsamer Antrag bei der UNESCO von Deutschland und Österreich vereinbart werden konnte . Letztendlich schlossen sich auch die Slowakei und Ungarn diesem Antrag an . Leider trug dann Ungarns Ministerpräsident Orban im Jahre 2019 dazu bei , dass es zu einer Verzögerung des aussichtsreichen Antrages kam .
Im Jahr 2020 konnte die UN- ESCO wegen Corona nicht tagen und traf sich nun erst wieder im Juli 2021 zu weiteren Entscheidungen in China . Dieses Mal sollte alles klappen , denn der Donau-Limes war wieder zur Ernennung zum Weltkulturerbe vorgeschlagen . Doch Orban zog in letzter Minute den ungarischen Teil des gemeinsamen Limes-Antrages zurück . Daher wurde mit allergrößter Spannung die ungewisse Entscheidung der UNESCO erwartet . Sie fiel nach längerer , intensiver Diskussion am Freitag , 30 . Juli 2021 in geheimer Abstimmung in der 44 . Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees im chinesischen Fuzhou .
TEIL DES ZWEITGRÖSSTEN WELTKULTURERBES Engelhartszells Bürgermeister Roland Pichler stellte vor einem Jahr mit großer Freude fest : „ Wir sind Welterbe !“ Engelhartszell ist nun Teil des künftig größten Welterbes nach der chinesischen Mauer . Der Limes , die Grenze des einstigen römischen Weltreiches , reichte von Schottland rund um das ganze Mittelmeer bis Marokko und als Teil davon , der sogenannte Donaulimes , von Regensburg bis zum Schwarzen Meer .
Foto : Land OÖ / Max Mayrhofer