„ Malen war stets mein Ausgleich “
Joseph Wagner widmet sich in der Pension intensiv seiner besonderen Leidenschaft – der Malerei .
ANDORF . Bereits im Alter von elf Jahren entdeckte Joseph Wagner sein Talent und seine Leidenschaft für die bildenden Künste . In seiner Pension widmet er sich nun vermehrt seiner Passion für die Porträtmalerei und bringt jeden Monat ca . ein neues , beeindruckend detailreiches Kunstwerk auf die Leinwand .
Wie haben Sie die Malerei für sich entdeckt ? Mit elf Jahren besuchte ich das Stephaneum in Bad Goisern . Die Regeln in der Schule und im Internat waren sehr streng und wir hatten kaum Freizeit . Eines Tages saß ich an meinem Schreibtisch und blickte aus dem Fenster . Dann begann ich mit meinem Bleistift zu zeichnen , was ich sah . Einer meiner Lehrer entdeckte das fertige Bild und fragte , ob er es haben könne . Kurze Zeit später fand ich eben dieses Bild auf einer Ansichtskarte im Shop der Schule wieder – es wurde also mein erstes richtiges Kunstwerk . Von meinen Anfängen mit Bleistift und Wasserfarben über Aquarell- und Ölmalerei bin ich zu den Acrylfarben gekommen , welche ich nach wie vor verwende .
Redakteurin Susanne Gadermeir mit Joseph Wagner
Haben Sie Ihr Talent je auch beruflich genutzt ? Nicht wirklich . Ich habe drei Berufe erlernt . Erst habe ich im elterlichen Betrieb eine Lehre zum Fliesenleger und Ofensetzer gemacht . Später habe ich dann viele Jahre als Dekorateur gearbeitet . Erst bei meiner Ausbildung für die Werbebranche spielte das grafische Zeichnen einen Rolle . Nach einigen Jahren in der Werbung bzw . in der Druckerund Messebaubranche , beschloss ich , mich in diesem Feld selbständig zu machen . Auch wenn ich jetzt schon seit fast acht Jahren in Pension bin , freut es mich , dass es die Firma WTW nach wie vor gibt .
Gemalt habe ich allerdings immer . Das Malen beruhigt mich und wirkte immer als Ausgleich zum beruflichen Alltagsstress . Erst in der Pension betreibe ich diese Leidenschaft nun forciert . Wenn ich sehr fleißig bin , schaffe ich ein Bild in zwei bis drei Wochen , durchschnittlich male ich aber ca . eines pro Monat . Dabei arbeite ich meist mit Leinwänden von 95 bis 200 cm Größe .
Wie kommen Sie zu Ihren Motiven bzw . wo holen Sie sich Ihre Inspiration ?
Mit offenen Augen durchs Leben gehen . Ich sehe Bilder in Zeitschriften oder Fotos , die mir gefallen , und interpretiere diese . Dabei habe ich schon vieles versucht , aber am liebsten gestalte ich Porträts von Menschen oder auch Tieren . Was ich z . B . nicht mache , sind Akte , die obszön wirken . Bei meinen Gemälden – auch bei erotisch angehauchten – geht es mir immer ganz und gar darum , etwas bzw . jemanden in seiner Schönheit darzustellen .
Haben Sie je Kunst-Ausbildungen bzw . -Kurse besucht ? Nein , alles was mit Zeichnen und Malen zu tun hat , habe ich mir selbst beigebracht . Wenn mich der Stil eines Künstlers fasziniert , kaufe ich mir Bücher und informiere mich über die angewendeten Techniken . Ich bin allerdings der Meinung , dass grundsätzlich jeder , der
zwei funktionierende Augen hat , mit Übung und Geduld die Grundlagen des Zeichnens lernen kann .
Was sind Ihre größten Erfolge ? Meine erste Ausstellung 2018 und besonders auch die Ausstellung im Schloss Zell 2019 waren für mich große Schritte . Außerdem habe ich mich im
Vorjahr bei einem Wettbewerb der Thomp- son
Galerie beworben und bin einer von 100 ausgewählten Künstlern , wel- che eine Förderung bei
Artboxy erhalten . Besonders freut es mich auch , dass durch die Versteigerung von bereits drei gespendeten Bildern , Geld für den guten Zweck generiert werden konnte .
Wo kann man Ihre Kunstwerke aktuell bestaunen ? Einige Bilder sind gerade bei der Volksbank sowie in der Gemeinde Andorf ausgestellt , weitere in einem Lokal in München und auch am neuen Illumina-Standort in Ried . Gerne dekoriere ich mit meinen Gemälden unterschiedlichste Räumlichkeiten , Geschäfte , Schaufenster und mehr . Auf meiner Homepage josephwagner-painting . jimdofree . com finden sich Infos , weitere Bilder und mein Kontakt . Ich freue mich über Anfragen !
Vielen Dank für das Gespräch ! Susanne Gadermeir
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