Deutsch - Nooteboom Giants on the Road Magazine Deutsch - Nr. 3 - 2016 | Page 45

GESCHICHTE EINE PENDELACHSE Das Prinzip Pendelachse für den Schwertransport ist eine am Chassis, seitlich des Haupträgers, über ein Turmlager oder eine Drehkranzlagerung montierte Achse mit horizontalen und vertikalen Ausgleich mittig der Räder in einzelner oder doppelter Montage. Die Achsen können um den Mittelpunkt pendeln, womit das Gewicht so gleichmäßig wie möglich über dem Boden verteilt wird. Das bedeutet, dass ein Sattelanhänger leichter über einen Bordstein oder in einigen Fällen sogar über eine Verkehrsinsel fahren kann. INTERESSANTE GESCHICHTE Geschichtsstunden in der Schule beginnen oft mit prähistorischen Zeiten und es dauert sehr lange, bevor wir im 20. Jahrhundert ankommen. Das ist oft Langweilig, denn die jüngste technische Geschichte ist doch eher interessanter. Also beginnt unsere Geschichte der Pendelachse in der heutigen Zeit. Der Überblick beginnt mit dem Manoovr im Jahre 2015 und dann gehen wir immer ein paar Jahre zurück. 2015 DIE MANOOVR-GENERATION Im Oktober 2015 präsentierte Nooteboom die neue ManoovrGeneration. Was war die große Veränderung? Die Drehkranzlagerung über den Rädern wurde durch ein Turmlager ersetzt. Einfacher gesagt, durch Bolzen und Buchse. Das gab es vorher auch, aber bisher wurde der Bolzen mit dem Chassis des Sattelanhängers verbunden und die Buchse mit der Seite der Achse. Beim Manoovr ist es anders herum: Die Buchse wird mit dem Chassis verbunden und der Bolzen mit der Achse. Der Vorteil? Bei dieser Konstruktion kann das Fahrzeug 70 mm niedriger abgestellt werden. Das klingt vielleicht nicht viel, aber für Semi-Tieflader ist das extrem wichtig und in Kombination mit den Pendelachsen war es ein wichtiger Durchbruch. Schließlich gibt es jetzt einen ultra-niedrigen Semi-Tieflader mit 12 Tonnen pro Achse für ganz Europa. Zusätzlich zu dieser Innovation wurde die gesamte Pendelachskonstruktion für eine lange Lebensdauer und minimale Wartungsanforderungen optimiert. ■   er PX-2 wird auf einem Drehkranz montiert; der Manoovr ist mit D einem Turm-Lager ausgerüste Die Ladeflächenhöhe am PX-2 wurde durch den Einsatz von 17.5 Zoll Räden um 10 Zentimeter verringert ■   2010 DER PX-2 UND DER MCO-PX Nooteboom investiert jährlich Millionen Euro in die Produktentwicklung und -innovation. Im Jahre 2010 - auf dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise - stellte Nooteboom den PX-2 vor, eine Pendelachse mit zahlreichen innovativen Verbesserungen im Vergleich zum PX-1, der im Jahre 2005 auf den Markt gekommen war. Die Vergrößerung des Gesamthubes von 40 auf 60 Zentimeter war von besonderer Bedeutung. Sie ermöglicht, dass ein Innenrad des Pendel-X-Tiefladers gewechselt werden kann, ohne dass zuerst das Kniegelenklager entfernt werden muss. Gleichzeitig wurde das Kniegelenklager vergrößert, um die Lebensdauer zu verlängern oder auch die Luftkessel wurden in das Chassis verlagert. Außerdem wurde die Position der Hydraulikschläuche verändert. Eine weitere wichtige Neuerung, welche die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Fahrzeugs verbesserte, war die Installation von Schlauchbruch-Sicherheitsventilen. Damit wurde sowohl jede Pendelachse als auch die gesamte Achs-Baugruppe ausgerüstet. Der Effekt: Auch wenn die Leitungsführung im Haupträger beschädigt ist, wird die Hydraulische Federung nicht schlagartig entleert. Seit 2010 wird die PX-2-Technologie auch am Interdolly Vorlauffahrwerken eingesetzt. Zusätzlich zu den 19.5 Zoll Rädern Der Super Wing Carrier (SWC) kann Rotorblätter an Orte liefern, die schwer zugänglich sind ■   45