Deutsch - Nooteboom Giants on the Road Magazine Deutsch - Nr. 3 - 2016 | Page 34
GIANTS ON THE ROAD
Han Rekers, Geschäftsführer Liebherr, Niederlande
BOTSCHAFTER FÜR
NOOTEBOOM
IM LETZTEN JAHR, NACH 25-JÄHRIGER BESCHÄFTIGUNG ALS VERTRIEBSLEITER BEI NOOTEBOOM, VERLIESS HAN REKERS DIESE POSITION UND WURDE
GESCHÄFTSFÜHRER VON LIEBHERR, NIEDERLANDE. ES WAR EINE BEWUSSTE
ENTSCHEIDUNG SEITENS HERRN REKERS, DER MIT GROSSER ZUFRIEDENHEIT AUF SEINE ZEIT IN WIJCHEN ZURÜCKBLICKT. “WENN ICH IN MEINER
KARRIERE NOCH ETWAS ÄNDERN WOLLTE, MÜSSTE ICH ES JETZT TUN.”
Rente ginge und die Stelle frei würde. Wäre das etwas für mich? Ich dachte:
Wenn ich ein Chance haben würde, dann jetzt. Ich kannte Liebherr natürlich sehr gut: ein großartiges Unternehmen, größer als Nooteboom und mit
einer recht großen Überschneidung bei den Kunden. Es fühlte sich richtig
an, und außerdem wusste ich, dass Nooteboom wieder sehr gut aufgestellt
ist und für die Zukunft bereit war. Ich könnte sie mit gutem Gewissen verlassen; zumindest musste ich mir über nichts Sorgen machen.”
STOLZ
Obwohl Han Rekers Nooteboom vor beinahe einem Jahr das Unternehmen
Nooteboom verlassen hat, erlebten wir, dass er das Wort ‘wir’ mehrmals
verwendete, wenn wir über seinen vorherigen Arbeitgeber sprachen. Und
in seinem Büro in der Zentrale von Liebherr Niederlande, in Amersfoort,
sind die Wände mit einem Nooteboom-Kalender und einer originalen
Nooteboom-Holzuhr geschmückt.
Und das ist wirklich keine Überraschung: Nooteboom ist das
Unternehmen, in dem Rekers mehr als ein Vierteljahrhundert lang arbeitete und wo er Höhen und Tiefen erlebte. Rekers’ Karriere bei Nooteboom
umfasste verschiedene Vertriebsfunktionen: vom Produktmanager
Multitrailer zum Vertriebsleiter. “In diesen 25 Jahren ist so viel passiert”,
sagte Rekers zurückblickend. “Ein wirklicher Tiefpunkt war der Beginn
der Finanzkrise im Jahre 2008. Das war der Startpunkt einer turbulenten
Zeit bei Nooteboom, die mit verschiedenen Neu-Organisationen und einer
Wachablösung endete. Als Nooteboom aus der Krise stärker denn je hervorging (etwa 2013 und 2014), fühlte ich, dass mich ein bisschen Reiselust
packte. Was wollte ich mit Ende Vierzig hinsichtlich meiner Karriere
noch erreichen? Auf einer Messe in Paris traf ich Peter van Acker, den
Geschäftsführer von Liebherr, Niederlande. Er erzählte mir, dass er bald in
34
Nach einem umfassenden Auswahlverfahren erhielt Rekers, der gerade für
einen Urlaub mit seinen Kindern in den USA angekommen war, einen erlösenden Anruf: Nach einem abschließenden Meeting mit den Aktionären
wurde er zum neuen Geschäftsführer von Liebherr in den Niederlanden
gewählt. “Es war tatsächlich ein perfektes Timing: Da ich nicht in den
Niederlanden war, hatte ich einige Wochen Zeit darüber nachzudenken,
wie ich die Nachricht verbreiten könnte. Denn wie Sie sich vorstellen können, war es ein großer Schritt, ein so verwobenes Familienunternehmen
wie Nooteboom nach 25 Jahren zu verlassen. Meine alte Mutter verstand diesen Schritt überhaupt nicht”, sagte Rekers lächelnd. “Aber bei
Nooteboom war die Reaktion hauptsächlich positiv. Am schwierigsten war
für mich, Dick Nooteboom zu informieren, denn er war 25 Jahre lang mein
Mentor und Freund. Glücklicherweise sind wir weiterhin Freunde und
sprechen oft miteinander. Letztendlich überwog ein Gefühl von Stolz, dass
ein Unternehmen wie Liebherr mich haben wollte.”
FAMILIENUNTERNEHMEN
Am 1. Dezember 2015 war es offiziell Zeit für den nächsten Schritt in Han
Rekers’ Karriere. Was fiel ihm in der ersten Periode besonders auf? “Als
erstes bemerkte ich die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Unternehmen.
Sowohl Nooteboom als auch Liebherr sind Familienunternehmen und
das spiegelt sich in einem recht starken Fokus auf Kundenzufriedenheit
und Arbeitsbedingungen wider. Wie bei Nooteboom sind langfristige
Anstellungen auch bei Liebherr keine Ausnahme. Andere Unternehmen