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Verband der Vereine Creditreform e . V . Hellersbergstraße 12 41460 Neuss Tel .: + 49 ( 0 ) 2131 / 109-0 Fax : + 49 ( 0 ) 2131 / 109-8000 E-Mail : kontakt @ creditreform . de www . creditreform . de Creditreform ist Deutschlands führender Anbieter von Wirtschaftsinformationen , Marketingdaten und Lösungen zum Forderungsmanagement . Seit 1879 schützen wir Unternehmen vor Zahlungsausfällen . An dieser Grundidee hat sich bis heute nichts geändert , aber unsere Angebote haben sich fortlaufend weiterentwickelt . Heute gibt es alleine in Deutschland 128 selbstständige Geschäftsstellen . Sie betreuen rund 128.000 Mitgliedsunternehmen aller Größen und Branchen – darunter Industriekonzerne , Banken und Versicherungen ebenso wie Handwerksbetriebe , Online-Händler und Neugründer . Gemeinsam helfen unsere Experten bei der Bewertung von Geschäftsrisiken , identifizieren Kundenpotenziale und entlasten bei der Überwachung und Durchsetzung von Zahlungseingängen . Weltweit vertrauen rund 157.000 Mitglieder auf unsere Lösungen und schöpfen aus unserem umfangreichen Datenbestand , den wir täglich vervollständigen und aktualisieren . Dabei nutzen wir nicht nur innovative Technologien , sondern auch individuelle Recherchen und beraten unsere Kunden persönlich vor Ort .
Lowell Financial Services GmbH Am EUROPA-CENTER 1b 45145 Essen Fon + 49 201 102-1162 E-Mail : vertrieb @ lowellgroup . de www . lowellgroup . de Lowell ist einer der führenden europäischen Anbieter im Forderungsmanagement . Ziel der rund 4.500 Mitarbeiter ist es , für Kunden und Konsumenten tragfähige Lösungen beim Umgang mit offenen Forderungen zu entwickeln . Lowell ist in Großbritannien , Deutschland , Österreich , der Schweiz , Dänemark , Norwegen , Finnland und Schweden tätig . Dank umfangreicher Expertise in der Datenanalyse und einem ausgezeichneten Risikomanagement kann Lowell seinen Kunden kompetente Lösungen in allen Bereichen des Forderungsmanagements anbieten – vom Forderungskauf über Inkasso- Dienstleistungen bis hin zur Ausgliederung von Geschäftsabläufen .
„ ÜBERSCHULDUNGS- PARADOXON “
Die Zahl der überschuldeten Verbraucher hat 2021 einen Tiefststand erreicht , es sind so wenige wie noch nie seit Beginn der Auswertungen 2004 . Die Zahl überschuldeter Privatpersonen in Deutschland hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 700.000 Fälle ( - 10,1 Prozent ) auf 6,16 Millionen verringert . 3,08 Millionen Haushalte gelten damit als überschuldet und nachhaltig zahlungsgestört . Die Überschuldungsquote , also der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in Deutschland , sinkt um mehr als einen Prozentpunkt auf 8,86 Prozent und ist damit erstmals unter die Neun-Prozent Marke gefallen .
Verschleierte Überschuldungslage „ Die positiven Zahlen sind in Anbetracht der lang anhaltenden Corona- Lage ein Überschuldungs-Paradoxon “, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch , Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform . Bereits im vergangenen Jahr entwickelte sich die Lage erstaunlich positiv . Die andauernden staatlichen Hilfsmaßnahmen , insbesondere das Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfen , stützten massiv die Unternehmen und damit auch Arbeitsplätze und Verbraucher . „ Die derzeit noch stabile Situation der Verbraucher ist eng mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verbunden “, so Hantzsch weiter . Die Folgen der Corona-Pandemie seien bei der Überschuldung nicht akut spürbar , sondern würden zeitverzögert und mit Langzeitwirkung auftreten . „ Megatrends wie gestörte Lieferketten , steigende Energiepreise und anhaltende Inflation wirken erst auf die Wirtschaft und dann auf die Geldbeutel der Verbraucher “, erläutert Hantzsch . Zudem haben angesichts der unklaren Lage viele Verbraucher mit Ausgabenvorsicht und Konsumzurückhaltung reagiert und dadurch mehr als 200 Milliarden Euro zusätzlich seit Anfang 2020 angehäuft .
Stabile Lage , gemischte Aussichten „ Die aktuellen Zahlen zeigen uns einen positiven Gesamttrend auf fast allen Ebenen “, sagt Stephan Vila , Geschäftsführer von Creditreform Boniversum und microm . „ Überschuldungsquoten und Überschuldungsfälle sinken bei Männern und Frauen sowie in fast allen Altersgruppen “, so Vila weiter .
Eine Entwarnung sei dieser Befund allerdings nicht : „ Zwar sinkt die direkte Betroffenheit von Unternehmen und Verbrauchern durch die Corona-Verordnung weiter “, so der Experte , „ derzeit sind aber immer noch 32 Prozent oder rund 13,5 Millionen Haushalte von Einbußen beim Haushaltsnettoeinkommen betroffen .“ Außerdem habe der sogenannte „ finanzielle Stress “ der Verbraucher wieder zugenommen und sei auf dem höchsten Wert seit Mai 2020 .
Altersarmut und Privatinsolvenzen „ Altersarmut bleibt trotz allem ein Thema “, sagt Michael Goy-Yun , Geschäftsführer von Creditreform Boniversum und microm . „ Die 60- bis 69-Jährigen zeigen 2021 als einzige Altersgruppe einen Anstieg der Überschuldungsfälle und -quote.“ Derzeit seien 769.000 Überschuldungsfälle in diesem Alterssegment zu verzeichnen – ein Zuwachs von 44.000 Fällen oder 6 Prozent . Bedenklich : Die Zahl „ harter “ Überschuldungsfälle mit juristisch relevanten Sachverhalten steigt deutlich um 113.000 Fälle während die Zahl „ weicher Fälle “ mit geringer Intensität zurückgehe ( - 69.000 Fälle ). „ Bei den Privatinsolvenzen können wir einen Sondereffekt beobachten “, erläutert Stephan Vila . „ Der deutlichste Anstieg seit über zehn Jahren liegt vor allem an der verkürzten Restschuldbefreiung von drei Jahren ( bisher : sechs Jahre ). Die für 2021 zu erwartenden rund 100.000 Verbraucherinsolvenzverfahren sind allerdings nur die Spitze des Eisbergs , denn sie machen nur rund zwei Prozent der aktuellen Überschuldungsfälle aus “, so Vila weiter .
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