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AKTUELLES

DIE WEIHNACHTSGEISTER WOLLEN LÄNGER BLEIBEN

Das Jahr , lieber Leser , neigt sich unerbittlich dem Ende zu und es wäre eigentlich die Zeit gekommen , um eine vorläufige Bilanz zu ziehen . Das heißt in diesem Fall , dass wir auf das Insolvenzgeschehen zurückschauen sollten . Doch Wirtschaftsforscher , Insolvenzverwalter und Unternehmer können derzeit nur ratlos auf das sogenannte „ Insolvenzparadoxon “ blicken , denn die Zahl der Pleiten sinkt immer noch unaufhörlich . Bis im Dezember von der Creditreform Wirtschaftsforschung traditionell die neuesten Fallzahlen bekannt gegeben werden , entfällt der valide Rückblick also . Aber auch ohne akut drohende Insolvenzwelle zeichnet sich deutlich ab , dass Unternehmen mit und ohne Corona vor gewaltigen Herausforderungen stehen .
Nach eineinhalb Jahren Corona zeichnen sich deutlich sogenannte Megatrends ab , die teilweise schon vor der Corona-Krise sichtbar waren , die aber durch die Pandemie einen regelrechten Schub erfuhren . Megatrends deshalb , weil die Effekte mittelfristig nicht verschwinden werden . In unserer traditionellen Mittelstandsstudie aus dem Oktober konnte Creditreform zwar erkennen , dass sich die deutschen Unternehmen erholt haben , was die aktuelle Geschäftslage angeht . Die Zukunft aber wird so manchem Geschäfts-
12 führer und Inhaber die Schweißperlen auf die Stirn treiben .
Mittelständische Unternehmen sichtlich erholt
Gleichwohl ist der unterjährige Aufschwung unverkennbar . Das spiegelt sich wider in der Auftrags- und Umsatzlage : 38,2 Prozent der Befragten meldeten gestiegene Auftragsbestände ( Vorjahr : 23,6 Prozent ). Nur wenige ( 12,0 Prozent ) verzeichneten Auftragsrückgänge . Vor einem Jahr waren 37,1 Prozent betroffen . Auch der Umsatz legte vielfach wieder zu . 42,5 Prozent der Befragten konnten Umsatzsteigerungen melden ( Vorjahr : 25,6 Prozent ). Der Anteil der Unternehmen , die Umsatzrückgänge hinzunehmen hatten , nahm von 35,8 auf 12,6 Prozent ab . Aufgrund der verbesserten Geschäftslage holten die Unternehmen Personal zurück und stockten zum Teil weiter auf . So haben 27,1 Prozent der Befragten im Verlauf des letzten halben Jahres den Personalbestand erhöht . Bei 11,0 Prozent der Unternehmen ist die Zahl der Mitarbeiter zuletzt