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Lieferanten erleiden 60 Prozent mehr Zahlungsausfälle
Die Zahlungsmoral in Westeuropa verschlechtert sich – und deutsche Lieferanten sind in erheblichem Maße davon betroffen . Das zeigt die aktuelle Zahlungsmoralbarometer-Studie von Atradius . Die im Auftrag des internationalen Kreditversicherers befragten deutschen Unternehmen konnten zuletzt 8 % ihrer Außenstände nicht einziehen und mussten sie als Verlust abschreiben , was einem Anstieg von 60 % gegenüber der letztjährigen Befragung entspricht . Auch die Zahlungsverzögerungen haben zugenommen : Bei den deutschen Firmen waren in den zurückliegenden zwölf Monaten 51 % der Rechnungen am Fälligkeitstag noch nicht bezahlt . Umgerechnet bedeutet das eine Erhöhung bei den verspäteten Zahlungen von 65 % gegenüber der Vorjahresbefragung . Damit hat sich die Zahlungsmoral in Deutschland überdurchschnittlich stark eingetrübt : Im westeuropäischen Durchschnitt der Atradius-Studie lag der Anstieg der verspäteten Zahlungen zuletzt bei 20 %. „ Die aktuellen Zahlungsmoralbarometerergebnisse zeigen , dass sich die finanzielle Lage vieler Firmen in Deutschland zuspitzt . Rund die Hälfte der interviewten Unternehmen gibt an , dass Liquiditätsengpässe bei ihren Kunden die Zahlungsmoral zuletzt verschlechtert haben . Die Hauptursachen hierfür sind die hohe Inflation und die steigenden Zinsen , sie belasten die Zahlungsfähigkeit vieler Unternehmen “, sagt Frank Liebold , Country Director Deutschland der Atradius Kreditversicherung . „ Gleichzeitig agieren die Banken angesichts steigender Unsicherheiten jetzt wieder restriktiver bei der Kreditvergabe . Wir gehen davon aus , dass sich die finanzielle Situation deutscher Firmen in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr verschlechtern wird und es zu mehr Insolvenzen kommen wird .“ Lieferantenkredite seien derzeit das bevorzugte Mittel , um den Cashflow aufrechtzuerhalten .
Brigitte Zypries wird neue SCHUFA Ombudsfrau
Brigitte Zypries übernimmt zum 1 . September 2023 die Funktion der unabhängigen Ombudsfrau der SCHUFA . Zypries war von 2002 bis 2009 Bundesministerin der Justiz und von 2017 bis 2018 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie . Seit ihrem Ausscheiden aus der Politik ist sie ehrenamtlich tätig und nimmt verschiedene Aufgaben in der Wirtschaft wahr .
Brigitte Zypries wird die Nachfolgerin von Prof . em . Dr . Dres . H . C . Hans- Jürgen Papier . Fotos : Susie Knoll , SCHUFA
Als Ombudsfrau der SCHUFA ist Brigitte Zypries künftig dafür zuständig , Streitfälle zwischen Verbraucherinnen sowie Verbrauchern und der SCHUFA zu schlichten . Die Ombudsfrau entscheidet unabhängig . Sie untersteht nicht den Weisungen der SCHUFA . Sie kann die SCHUFA verpflichten , Löschungen im Datenbestand der Beschwerdeführinnen und Beschwerdeführern vorzunehmen . Als einzige Auskunftei bietet die SCHUFA seit 2010 das kostenfreie Ombudsverfahren an . Menschen mit Klärungsbedarf zu ihren bei der SCHUFA gespeicherten Daten steht im ersten Schritt der SCHUFA-Verbraucherservice zur Verfügung . Kann hier keine Klärung erreicht werden , können sie sich an die SCHUFA-Ombudsstelle wenden .
Brigitte Zypries folgt als Ombudsfrau der SCHUFA auf Prof . em . Dr . Dres . H . C . Hans- Jürgen Papier , der sein Amt nach fast
10-jähriger Tätigkeit als Ombudsmann der SCHUFA zum 31 . August 2023 niederlegt . Während seiner Amtszeit als SCHUFA Ombudsmann haben ihn knapp 10.000 Verbraucheranliegen erreicht . In rund 300 Fällen hat Papier die SCHUFA angewiesen , Löschungen und Korrekturen im Datenbestand vorzunehmen , da der SCHUFA oder einem ihrer Vertragspartner ein Bearbeitungsfehler unterlaufen ist .
Neben der Ombudsperson hat die SCHUFA seit 2008 auch einen unabhängigen Verbraucherbeirat als neutrale Instanz eingerichtet . Das Gremium nimmt gegenüber der SCHUFA die Funktion der Spiegelung verbraucherrelevanter Themen wahr und steht dem SCHUFA-Vorstand als kritischer Begleiter beratend zur Seite . Zu den Themenfeldern zählen unter anderem Verbraucher- und Datenschutz , Scoring , finanzielle Inklusion , Schuldenprävention und Digitalisierung in der Finanzbranche . Das interdisziplinär besetzte Gremium erhält künftig mehr Mitwirkungsrechte .
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