AKTUELL
„ Mehr denn je sind wir bestrebt , unsere Kunden vor allen Ereignissen zu schützen , die ihr Geschäft und ihren Cashflow beeinträchtigen könnten .
Wir haben die Entwicklung dieses Konflikts von Anfang an verfolgt und unsere Risikopositionen und unser Commercial Underwriting in diesen Märkten seit mehreren Jahren sehr konservativ gestaltet . Angesichts der aktuellen Situation und der großen Unsicherheit darüber , wie es weitergeht , ergreifen wir zusätzliche Maßnahmen und passen unsere Underwriting-Strategie dem Ernst der Lage an .
Zunächst haben wir Russlands Rating von C3 auf D4 herabgestuft , unser höchstes Risiko-Ranking . Die Ukraine ist bereits seit 2015 mit D4 bewertet . Ferner werden wir keine neuen oder zusätzlichen Deckungen für Russland oder Ukraine bereitstellen . Zudem ist es nach den jüngsten Sanktionen offensichtlich , dass das Exportvolumen unserer Versicherungsnehmer an russische Abnehmer drastisch zurückgegangen ist . Dies liegt am sehr umsichtigen und dem Ernst der Situation angepassten Verhalten unserer Kunden . Folglich passen auch wir unser Engagement entsprechend an .
Wir werden uns weiterhin bemühen , diejenigen Versicherungsnehmer zu unterstützen , die nach wie vor Lieferungen an russische Abnehmer tätigen müssen . Dies allerdings nur unter der Voraussetzung , dass die Lieferungen unter den aktuellen Sanktionen zulässig sind .
Wir beobachten die Situation sehr genau und werden unsere Maßnahmen je nach Eskalationsgrad der Invasion und dem Ausmaß der Sanktionen , die die Regierung entscheidet , weiter justieren .“
Anna-Katharina Wichmann , Vertriebsdirektorin
Euler Hermes Deutschland
„ Indirekte Auswirkungen spüren “
„ Inwiefern die aktuelle Situation die deutsche Wirtschaft trifft , lässt sich angesichts der ungewissen Entwicklungen schwer vorhersagen und nur talbeteiligungen in der Ukraine und in Russland . Weiterhin werden weite Teile der deutschen Wirtschaft die indirekten Auswirkungen der Embargos und Sanktionen , wie Inflationseffekte und Lieferkettenproblematiken , zu spüren bekommen .“
Jens Junak , Country Manager Deutschland ,
Creditsafe
„ Coface verfolgt die Entwicklung der Situation in Russland und der Ukraine und deren Folgen für die wirtschaftlichen und kommerziellen Risiken genau . Die jüngsten Ereignisse haben uns veranlasst , die Länderrisikobewertung für Russland von B , ziemlich hoch , auf D , was ein sehr hohes Risiko bedeutet , herabzu- stufen . Die Bewertung der Ukraine liegt schon seit längerer Zeit bei D . Da sich die Situation fast stündlich verändert , stehen wir im ständigen Kontakt mit unseren Kunden . Wir möchten sie entsprechend der spezifischen Situation der einzelnen Branchen und Unternehmen und unter strikter Einhaltung der internationa- len Sanktionen bestmöglich unterstützen .“
Katarzyna Kompowska , CEO Coface Nordeuropa
„ Mit Entsetzen verfolgen wir die Geschehnisse in der Ukraine . Zuerst einmal möchte ich sagen , dass CRIF Deutschland ausdrücklich diesen Krieg und seinen Aggressor verurteilt . Durch den Krieg in der Ukraine wer- anhand von Szenarien festmachen . Sollte sich der Konflikt nicht weiter entfachen , gehen wir aufgrund des geringen Außenhandelsanteils und des geplanten Ausgleichs der absehbar fehlenden Importe aus Russland durch Bündnispartner von einem moderaten Effekt auf das BIP aus . Direkt betroffen sind natürlich Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen und Kapiden sich die die geopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen insbesondere für Europa grundlegend ändern . Auf der einen Seite verbessern sich mit dem Nachlassen der Pandemiewelle die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft gerade wieder . Auf der anderen Seite haben sie sich durch den Ukraine-Konflikt und durch die verstärkten Inflationsprobleme deutlich verschlechtert . Die Sanktionen gegen Russland haben auch negative Auswirkungen auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft . In welcher Größenordnung das Insolvenzgeschehen in Deutschland beeinflusst wird , können wir aufgrund der Dynamik derzeit noch nicht beurteilen .“
Dr . Frank Schlein , CEO CRIF
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