Death: Before, During & After (In German) Death: Before, During & After (In German) | Page 27
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TOD...
des materiellen Lebens sind gebrochen: Ich kann nun all
meine Zeit in Frieden dem Lord widmen.”
Dadashri: Diese Aussage wurde spontan, im Affekt,
getroffen. Man sollte eine solch tief greifende Erkenntnis für
sich behalten und nicht äußern. Es muss nicht in Worten
ausgedrückt werden. Menschen, die offen Dinge
aussprechen, die man besser für sich behalten sollte,
bezeichnet man als sonderbar oder impulsiv.
Die Umsicht des Gnani
Gnanis sind nicht sonderbar oder impulsiv, sie sind
sehr weise. Im Inneren mögen sie das gleiche Gefühl der
Befreiung empfinden wie Narsinh Mehta, aber nach außen
hin würden sie sagen, dass sich ein schreckliches Ereignis
zugetragen hat. Sie würden vielleicht sogar sagen: „Ich
bin verloren, was soll ich tun? Wie werde ich leben?” Und
sie würden den Toten betrauern. Sie würden ihre weltliche
Rolle sehr überzeugend spielen. Sie würden ihre Augen
sogar mit etwas Wasser benetzen, um Tränen zu zeigen.
Selbst ein einfacher Mensch würde sich diskret verhalten
und nichts sagen, was seine Umgebung verletzen könnte.
In so einem Fall würde selbst der größte Feind
Ernsthaftigkeit und Respekt bewahren. Der Gnani trauert
niemals, aber er würde seine weltliche Rolle mit
Aufrichtigkeit spielen. „Die Welt an sich ist ein Schauspiel.”
Alles, was du tun musst, ist, die Rolle zu spielen. Spiele sie
mit Aufrichtigkeit.
Wandert die Seele dreizehn Tage lang umher?
Fragender: Man sagt, nach dem Tod existiere ein Haus
der Ruhe, in dem die Seelen sich dreizehn Tage lang
ausruhen. Ist das wahr?
Dadashri: Die Brahmanen (Hindupriester) erfanden
diese dreizehn Tage und das Haus der Ruhe. Was haben
die Toten damit zu tun? Die Brahmanen nennen es Haus
der Ruhe. Sie sagen, dass die fortgegangene Seele, in der
Größe eines Daumens, auf dem Dachfirst dieses Hauses
sitzt und alles beobachtet. Welch ein Unsinn! Was sollte sie
beobachten? Und die Menschen glauben es sogar und