Das Wirtz Luftschiff Das Wirtz Luftschiff | Page 39

39 von 49 1909 entstand die DELAG, Deutsche Luftschiffahrt AG., Direktor wurde Hugo Eckener. Diese Gesellschaft brachte neue Aufträge der Luftschiffbaugesellschaft. In diesem Jahr wurde dem Grafen auch kaiserlicher Dank und Triumph in Berlin zuteil. Das Luftschiff war eingeführt und übernahm militärische und zivile Aufgaben. Ebenfalls standen die Luftschiffe im Dienste der Wissenschaft und Forschung. Durch Unfälle und die Entwicklung der Flugzeugindustrie, an der auch Graf Zeppelin teilnahm – er baute noch ein Ganzmetall-Großflugzeug - verlor die Welt das Interesse an den Luftschiffen, doch noch war es nicht so weit. Die Prallluftschiffe Prof. August von Parseval 1861-1942, war Drachen-, Ballon- und Luftschiffkonstrukteur, er brachte die wesentlichen Impulse in der Entwicklung der Prallluftschiffe und z.Zt. sind es die einzigen, die noch gebaut werden. 1906 konnte das erste Parseval-luftschiff an den Start gehen. Es wurde von den Augsburger Ballonfabriken, August Riedinger, gebaut, als PL 1. Der Luftschiffkörper war 48 m lang, hatte einen Durchmesser von 8,5 m und der Gasinhalt war 2 300 Kubikmeter. An Leinen war die Gondel befestigt, der Antrieb wurde von einem Daimler-Motor mit 85 PS gewährleistet. 1908: Das größere PL-2-Prallluftschiff wurde im Sommer 1908 - fertig, es war 60 m lang, 10,4 m war der Durchmesser und der Inhalt 4 000 cbm. Der nächste Bau fand in Bitterfeld statt, es wurde für Passagiere gebaut, hatte 5 600 cbm Gasvolumen und wurde von zwei Motoren angetrieben mit je 100 PS. Nach einer Vergrößerung der Hülle war es dann fahrtüchtig. Dieses konnte 1909: auf der ILA (Internationale Luftfahrtausstellung) als PL 3 vor-gestellt warden und nahm an-schließend an den Luftschiff-manövern des Heeres teil. Es war ein großer Erfolg für Prof. August Parseval. Das Militär übernahm dieses Luftschiff in den Heeresdienst, dort unter der Bezeichnung PII. Doch 1911 wurde es, nach einer Havarie außer Dienst gestellt. 1909 Prof. Parseval konstruierte weiter, 1909 erbaute er ein Sport-Luftschiff in Bitterfeld, das PL 5 von 39 m Länge, mit nur einem Ballonett in der Mitte der Hülle. Das Heer bestellt;, auch aus dem Ausland, beeindruckt von den guten Eigen-schaften bei den Parseval-Luftschiffen. Juni 1910: In Bitterfeld gibt es einen Stapellauf, den des PL 6, es ist 73 m lang, hat 13 m Durchmesser und einen Inhalt von 6 800 Kubikmetern. Ausgerüstet mit zwei N.A.G.- Motoren, je 110 PS stark, steigt es zur Probefahrt auf. Es wurde als Passagier-Luftschiff für einen Münchner Auftraggeber gebaut. Neben der Besatzung konnten biszu zwölf Gäste mitfahren. Es folgten größere Projekte Parsevals, bis hin zur letzten Steigerungsstufe, dem PL 27. Es war schon durch die aufwendige Konstruktion ein halbstarres Luftschiff, mit einer Länge von 160 m. 1917 war es fertiggebaut, seine Nutzlast betrug 16 000 bis 18 000 kg. Dieses Luftschiff hatte einen Lauf-gang in der Hülle, hier waren Treibstoff, Ballast und Bomben untergebrach., Es war für das Heer gebaut. Erwähnenswert find ich, dass diese Bauweise der Prall- und Halbstarr-Luftschiffe an ihre natürlichen Größengrenze stieß Prof. August von Parsevalverstarb am 22.Febr. 1942 in Berlin; er war der Bahnbrecher der heutigen Prall-luftschiffe.