Gestaltung
BAUHAUS 100
Das Bauhaus: eine Idee, die Schule gemacht
hat. Funktionale Gestaltung hat diese Epoche
geprägt. Im Rahmen des Jubiläumsjahres fin-
det ein umfangreiches Programm mit einer
Vielzahl von Veranstaltungen statt. „100 jahre
bauhaus“ ist ein Programm für Bauhaus-Fans
wie Skeptiker, für Bauhaus-Kenner wie Neu-
entdecker. Mehr Infos: 100-jahre-bauhaus.de.
Das Fotobuch
in Bauhaus-
Gestaltung
1
zu platzieren. Das bezieht sich auch auf das zu
wählende Bildformat: Ein Kreis (formatfüllende
Blüte) wirkt besonders konzentriert in einem qua-
dratischen Format, da der Blick des Betrachters
sich voll auf die Bildmitte fokussiert: Das gleich-
mäßig Runde wirkt besonders gut im gleichmäßig
Eckigen. Auf diese Weise kann jedes Motiv mit sei-
ner inneren Grundform einer entsprechend idealen
Form zugewiesen werden, die dann in unseren
Augen harmonisch wirkt: Beispielsweise weite
Landschaften im Querformat oder dynamische
Architektur im Hochformat. Oder: Ein Bergmassiv,
also formal ein Dreieck, zeigt ja mit der Spitze nach
oben und gibt eine Richtung, braucht entspre-
chend nach oben zum Bildrand noch freien Raum.
Die Bauhaus-Lehrer, vor allem Johannes Itten,
haben sich nicht nur mit Formen, sondern auch
mit Farben als Gestaltungsmittel beschäftigt:
Gelb: Die wärmende Sonne, die verspielte Lebhaf-
tigkeit, sind Gelb. Goldenes Gelb symbolisiert Reich-
tum, Wert, Heiterkeit, Optimismus, Freundlichkeit.
Rot: Die Farbe Rot ist aktiv, dynamisch und kraft-
voll – Vitalität, Zorn und Aggressivität, Feuer, Hitze
und Gefahr. Sie steht für Entschlossenheit, Energie
und Temperament. Aber auch die Liebe ist rot, die
Verführung, die Lust und die Leidenschaft.
Blau ist die Farbe der Tiefe, der Unendlichkeit und
Stille. Harmonie, Treue, Freundschaft, Vertrauen.
Das ewige Meer, der weite Himmel.
Grün ist die üppige Natur, das gesunde Wachs-
tum, die Hoffnung, die jugendliche Frische. Ruhe
und Frieden, Entspannung und Sicherheit, Gesund-
heit und Ausgeglichenheit.
Orange: Lebhaft, wild und ausgelassen präsen-
tiert sich uns die Farbe Orange. Sie ist die Kreativi-
tät, aktiv und gesellig, mutig und lustig. Glück und
Freundlichkeit sind ebenfalls orange.
Violett: Die kaiserliche Farbe von Macht und Herr-
schaft, Eitelkeit und Dekadenz. Doch Violett sym-
bolisiert ebenso Einsamkeit und Trauer wie Verbor-
genheit und Magie, unkonventionell und kreativ.
Das zeigt: Besonders zwei Botschaften der Leh-
ren des Bauhaus sind sogar heute noch wichtiger
als sie es damals waren: Erstens, jegliche kreativen
Prozesse basieren auf definierten Systemen für For-
men und Farben. Das zeigen die Studien von Kan-
dinsky und Itten. Zweitens, die bewusste Abstrak-
tion von Motiven in Grundformen inspiriert zum
Experimentieren, Ausprobieren und kreativen Ge-
stalten. Das sind die Mechanismen aller künstle-
rischen Schaffensprozesse. Nach hundert Jahren
erinnert uns das Bauhaus wieder (mal) daran.
2
Perfektes Gestalten auf freier
Fläche: Die Gestaltungslehren
des Bauhaus sind die ideale Basis,
um aus einzelnen Fotografien
inspirierende Doppelseiten im
CEWE FOTOBUCH zu machen.
Die Kunst ist es, Farben und
Formen in ein visuelles Gleich
gewicht zu bringen und gleich
zeitig Spannung zu erzeugen.
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In dem knapp 42 x 30 cm großen
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BAUHAUS IN DER
EIGENEN FOTOGRAFIE
1
Weniger ist mehr: Die Kern-Aussage eines
Bildes steigt, wenn Überflüssiges draußen
bleibt. Probate Mittel zum Weglassen: Stand-
ort ändern, Bildausschnitt konzentrieren, in der
Unschärfe verschwinden lassen. Und/oder das
Motiv in Schwarzweiß aufnehmen.
2
Formen und Farben gezielt einsetzen: Das
endgültige Bildformat ergibt sich aus der
Grundform des Motivs und nicht umgekehrt.
Farben stehen für bestimmte Eigenschaften
und die bewusste Farbgestaltung eines Bildes
zeigt dessen unverwechselbaren Charakter.
3
Experimentieren und Neues Sehen: Igno-
rieren Sie alle fotografischen Regeln und
lassen Sie Ihrer Experimentier-Lust freien Lauf.
Nur so kommen Sie in Sachen Fotostil weiter.
Auch wenn es für die Lösch-Taste reichlich
Arbeit gibt: Sie werden Perlen fischen.
1 Rhythmus erzeugen:
Drei ähnliche Motive mit einfachen
Grundformen, wie beispielsweise
vertikale Baumstämme neben-
einander platziert, ergeben einen
Rhythmus, einen Klang, der stärker
wirkt als ein einzelnes Bild.
2 Strukturen schaffen:
Zu den Baum-Motiven auf der
linken Seite passt ein runder
Querschnitt eines Baumstammes,
detailreich ins Licht gesetzt und
durch Schwarzweiß abstrahiert,
zentriert positioniert in einem
quadratischen Format.
3 Farbe bekennen:
Die dunkelrote Hintergrundfläche
setzt starke Akzente und bildet
einen perfekten Kontrast zum
Schwarzweiß sowie zur Buch-
Gegenseite. Ergebnis: Eine Doppel-
seite, die Spannung erzeugt.
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