Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Musik und Meditation | Page 20

Das Retreat Montag, 26.7.1993, 9 Uhr Einführung in das Retreat Musik: indische Musik – Jalota (M1) Grüß Gott! Willkommen hier in den Bergen. Wir sind hierher gekommen mit der Hoffnung, Hilfe zu bekommen, um uns – glaube ich – die allergrößte Sehnsucht unseres Wesens zu erfüllen, was im gewöhnlichen Alltagsleben nur sehr schwer zu erreichen ist. Es lässt sich schlecht definieren. Es wäre jedenfalls eine Beschränkung, wenn wir es versuchen würden; wir wissen nur, dass wir in der Art und Weise, wie wir normalerweise leben, keine ultime Erfüllung finden. Es fehlt irgendwie etwas. Vielleicht gibt es einige Hinweise, z.B. dass wir nur eine Schicht unseres Wesens leben; und es gibt all die anderen Schichten, an die wir nicht gewöhnt sind. Man lässt sich hineindrängen in Umstände, die sich als Gefängnis erweisen. Und das geschieht auch auf der Ebene unseres Denkens, jedenfalls in der Vorbestimmung unseres Denkens in unserer Zivilisation. Das ist auch ein Gefängnis, sowie auch unsere Darstellung unseres Selbst, unsere persönlichen Emotionen usw.. Es gibt ein großes Bedürfnis, Freiheit zu finden. Vielleicht heißt das nicht, dass man sich von den Umständen befreien sollte, sondern von seiner Auffassung der Umstände. Jedenfalls sind wir in zweierlei Richtungen hin- und hergezogen. Auf der einen Seite ist da ein großes Bedürfnis, uns voll im Leben zu engagieren, im Drama des Lebens. Das bereitet natürlich Freude und Leid. Das Leid ist das, was man dafür bezahlen muss; aber irgendwie liegt darin auch ein Reichtum, 20