Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Musik und Meditation | Page 17
beitragen, dienen, um dieses Endziel zu erreichen.“ Das ist ein Zitat
aus dem Kapitel „Erleuchtung“. Bevor und während ich diesen Teil
transkribieren konnte, fand in mir ein intensiver Verwandlungsprozess
statt.
„Machen wir es jetzt!“ Das war immer wieder sein Motto. Deshalb
habe ich es zum Titel dieser Einleitung gemacht. Und das machen
findet nicht nur im Verstand statt, der liest, sondern in allen Teilen
unseres Wesens. Dabei ist die Musik eine große Hilfe, weil sie ganz
natürlich alle Ebenen in uns zum Schwingen bringt.
Im Kapitel „Musik (hören) zur Meditation“ spricht Pir Vilayat
vom akashischen Körper. Ich hatte den Begriff noch nicht gehört,
aber mir war sehr vertraut, was damit gemeint ist. Später hat er auch
manchmal vom Audiokörper gesprochen und von der Audiosphäre.
Das hat etwas in mir aufgeweckt, ein in der Tiefe schlummerndes
Wissen. Dann sprach er davon, dass man den Klang von Klangschalen
analysieren kann, aber dass er noch keine Zeit dazu hatte.
Ich dachte damals bei mir: „Das wäre mir kein Problem, das kann
und will ich machen“. Ich habe es nur innerlich gemacht. Aber es
hat mich wieder erinnert an das alte Wissen, was vorhanden ist und
leben will. Dann fand ich in einer Meditation Pir Vilayats, die er
1978 in Katlenburg, nahe Köln, gehalten hat, folgenden Text, in
dem er die Wirkung von Mantren erklärt: „Normalerweise hört man
mit den Ohren zu, aber es handelt sich um eine Sensibilität, die
man hat – eigentlich im Gehirn. An der obersten Stelle im Gehirn
hat man eine unmittelbare Sensibilität für die Obertöne. Man
kann sagen, dadurch, dass man ein Mantra betont hat, setzt man
Schwingungen in die Atmosphäre, und das kommt dann wieder
zurück wie Radarwellen; aber normalerweise hört man das nicht
mit den Ohren. Man muss sich daran gewöhnen, mit dem Kopf,
innerhalb des Kopfes ganz oben zu hören.“
Diese drei Gedanken waren mir Triebkraft und Wegweiser. Sie
haben dazu geführt, dass ich meinen Beruf als „professionelle“ – d.h.
vom Staat bezahlte – Sängerin aufgeben konnte und musste und
meinen Weg nach Indien fand. Dort half mir Karunamayeeji, dieses
alte Wissen, was ja in Indien so viel lebendiger ist, als bei uns im
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