Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Musik und kosmische Harmonie (Leseprobe) | Page 17
Der Klang des Feuers hat eine hohe Frequenz, die
Form ist lockig, gekräuselt und die Farbe Rot. Man hört
diesen Klang im Einschlag des Blitzes und in einem Vulkanausbruch, im Geräusch des lodernden Feuers, im Lärm der
Feuerwerkskörper, der Knallfrösche, Gewehre, Flinten und
Kanonen. Sie alle haben die Tendenz Furcht zu erregen.
Der Klang der Luft ist unstet, seine Form Zickzack und
seine Farbe Blau. Seine Stimme wird in den Stürmen gehört,
im Wehen des Windes und im Säuseln der Morgenbrise. Die
Wirkung ist aufbrechend, fegend, durchdringend. Der Klang
der Luft kommt in allen Blasinstrumenten aus Holz, Messing
und Bambus zum Ausdruck; er neigt dazu, das Feuer des
Herzens zu entzünden, wie Rumi es in seinem Masnavi über
die Flöte beschreibt. In der indischen Kunst wird Krishna stets
mit einer Flöte dargestellt. Der Klang der Luft überwältigt alle
anderen Klänge, denn sie lebt, und in jedem Aspekt bewirkt ihr
Einfluss Begeisterung.
Der Klang des Äthers ist in sich vollständig und enthält
alle Formen und Farben. Er ist die Grundlage aller Klänge und
ist der Grundton, der ununterbrochen weiterführt und beständig
ist. Sein Instrument ist der menschliche Körper, weil er durch ihn
gehört werden kann; obgleich durchdringend, wird er allerdings
im Allgemeinen doch nicht gehört. Er tut sich dem Menschen
kund, soweit dieser seinen Kern von materiellen Eigenschaften
reinigt. Der Körper kann ein taugliches Instrument werden,
wenn der Innenraum geöffnet wird, wenn alle Kanäle und
Gefäße in ihm gereinigt sind. Dann wird der Klang, der außen
im Raum vorhanden ist, auch innerlich manifest. Ekstase,
Erleuchtung, Friedfertigkeit, Furchtlosigkeit, Versenkung,
Freude und Offenbarung sind die Wirkungen dieses Klanges.
Einigen tut er sich von selbst kund, anderen, wenn sie in einem
passiven Zustand sind, durch Schwäche des Körpers oder des
Gemütes. Aber weder für diese noch für jene ist es ein Vorteil
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