Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Musik und kosmische Harmonie (Leseprobe) | Page 15
jedem Schritt in die äußere Welt vervielfältigen sie sich und
materialisieren sich entsprechend ihrer Beschleunigung.
Der Klang gibt dem Bewusstsein einen Beweis für sein
Vorhandensein, obgleich es in Wirklichkeit der aktive Teil des
Bewusstseins selbst ist, der sich in Klang umwandelt. Der Erkennende erkennt sozusagen sich selbst; mit anderen Worten:
Das Bewusstsein bestätigt sich selbst durch seine eigene
Stimme. Daher spricht der Klang den Menschen an.
In allen Dingen, die von den Schwingungen herrühren
und von ihnen gebildet werden, ist Klang verborgen, wie das
Feuer im Feuerstein; und jedes Atom im Weltall bekennt mit
seinem Ton: „Mein alleiniger Ursprung ist Klang.“ Wenn
irgendein fester oder hohler Klangkörper angeschlagen wird,
gibt er zur Antwort: „Ich bin Klang.“
Klang hat seine Geburt, seinen Tod, hat Geschlecht und
Form, hat seinen Planeten, seinen Gott, hat Farbe, Kindheit,
Jugend und Alter. Jedoch jene Klangfülle, die in der Sphäre
des Abstrakten, jenseits der Sphäre des Konkreten, liegt, ist
Ursprung und Grundlage aller Klänge.
Sowohl der Klang als auch die Farbe haben ihre
Wirkung auf die menschliche Seele, entsprechend dem
Gesetz der Harmonie. Eine feinfühlige Seele wird von Farben
angesprochen, und eine noch feinfühligere Seele vom Klang. Der
Ton hat entweder eine warme oder eine kalte Wirkung, seinen
Elementen entsprechend, weil alle Elemente aus verschiedenen
Stufen (Graden) von Schwingungen gebildet werden. Deshalb
kann Klang eine angenehme oder unangenehme Wirkung auf
Gemüt (mind) und Körper des Menschen ausüben und kann
eine heilende Wirkung haben, auch ohne Anwendung von
Kräutern und Arznei, die jedoch ebenfalls ihren Ursprung in
Schwingungen haben.
Die Erscheinungswelt ist aus Schwingungen gebildet,
und die Planeten sind die ersten Manifestationen, wobei jeder
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