Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Die Seele - Die Reise der Seele (Leseprobe) | Page 22

Atem als ein lebendes Wesen ist schöpferisch. Die Wissenschaft findet jetzt heraus, dass es hinter jeder Krankheit einen Krankheitserreger gibt. Es wird eine Zeit geben, wo man herausfinden wird, dass Ein- und Ausatmung die Ursache jeder Krankheit ist. So wie Gott erschafft, so erschafft auch der Mensch durch seinen Atem. Frage: Welcher Unterschied besteht zwischen dem, was Gott einatmet und dem, was er ausatmet? Antwort: Der Unterschied besteht im Charakter, in der Natur. Seine Ausatmung ist schöpferisch, Seine Einatmung ist zerstörend. In Worten der Hindus: Seine Einatmung ist Shiva, Seine Ausatmung ist Brahma. Frage: Geschieht die Zerstörung am Ende der Einatmung plötzlich oder allmählich? Antwort: Allmählich, genau wie wir allmählich ein- und ausatmen. Am Ende des Atems ist die Zerstörung beendet. Ein Bild dafür kann man im Leben sehr großer Kobras sehen. Es gibt Geschichten von Menschen, die sehr große Kobras gesehen haben, in deren Maul sogar eine Kuh oder ein Büffel Platz hatte. Einmal im halben Jahr oder im Jahr, wenn sie hungrig sind, müssen sie nur ihr Maul öffnen und Atem holen, und wenn eine Kuh da ist, wird sie angezogen und geht in das Maul der Kobra hinein. Die Kobra frisst sie und schläft dann ein halbes Jahr oder ein Jahr lang. Das ist eine Legende oder eine Geschichte. Ich selbst habe beobachtet, wie eine große Kobra ein Huhn gefressen hat, nicht in Teilen, ganz auf einmal! Man würde nicht denken, dass eine Kobra ein ganzes Huhn fressen kann. Die Macht der Kobra ist groß, weil sie meditativ ist. In allen mystischen Symbolen ist die Kobra zu einem mystischen Zeichen gemacht worden, weil es so vieles gibt, was man vom Leben einer Kobra lernen kann. Sie fastet lange Zeit, weil sie sich daran gewöhnen muss. Sie ist nicht gierig wie ein Hund, sie läuft ihrem Futter nicht nach, sie zieht Futter an. Außerdem ist die Geduld der Kobra wunderbar. Es ist dasselbe Bild. Deshalb haben die Mystiker es in ihrer alten Mystik 21