Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Die Erleuchtung des Schattens - Leseprobe | Page 38
– Die Erleuchtung des Schattens –
„Du hast es, du hast es, du hast es!“, rief Miss Ruth aus.
Murshid fühlte, dass grundlegende Rhythmen Kindern früh im
Leben vermittelt werden sollten und dass Training im Gehen Teil der
Erziehung jedes Kindes sein könnte, ohne düstere Obertöne. Mit
diesem fröhlich angewendeten Training im Gehen würde es nur noch
einen weiteren Schritt brauchen und die Tänze könnten sich mit vollem
Bewusstsein entfalten.
Er pflegte zu Miss Ruth zu sagen: „Du lehrtest mich, diese Tänze
direkt aus dem Kosmos zu ziehen, direkt aus dem Raum.“ Miss Ruth
hatte Murshid nicht nur dazu inspiriert, seine Anstrengungen, das
spirituelle Tanzen zu verbreiten, fortzusetzen, sondern auch dazu, sich
einzustimmen auf die tanzerfüllten Stimmungen und Schwingungen in
der Atmosphäre innerhalb und außerhalb von uns, und die Inspirationen
in greifbare Beschreibungen zu bringen.
Zurück zum Januar 1967, kurz nachdem die ersten aussteigenden
Hippies Murshid entdeckten. Er lebte in einem Zwei-Zimmer-Appar-
tement in der Clementina Street, einem Durchgang südlich der Market
Street. Er litt unter etwas, das er „einen Anfall von Lebensmittelvergif-
tung“ nannte. Später sagte uns ein anderer Freund, dass er tatsächlich
einen Herzinfarkt hatte, aber er wollte seine jungen Schüler nicht wissen
lassen, dass es so ernst war.
Zur Zeit dieses Anfalls gab es etwa zehn Schüler/innen, die seine
Treffen regelmäßig besuchten. Als er krank war, besuchten wir ihn im
Chinese Hospital in der Jackson Street (demselben Krankenhaus, in dem
er später sterben sollte). Als wir dort ankamen, war Murshid aschfahl
und konnte kaum sprechen. Murshids lebenslanger Freund Joe Miller
war dort mit seiner Frau Guin. Joe versuchte, Murshid mit einigen
wohlgewählten Worten aufzumuntern. Dr. Ajari Warwick, ein Zen-
Lehrer, war von Zeit zu Zeit dort und Murshid sagte später, es könnte
Dr. Warwicks heilende Puja-Zeremonie gewesen sein – an Ort und Stelle
abgehalten – die ihm half, zur physischen Gesundheit zurückzukehren.
Über diesen Krankenhausaufenthalt sagte Murshid später:
„Da war ich nun, flach auf meinem Rücken im Krankenhaus und
Allah beschloss, dass dann, wenn Er dabei ist, sich zu manifestieren, ich
keine andere Wahl habe, als das zu akzeptieren!“
Dann fuhr Murshid fort, die Vision zu beschreiben, die ihm
enthüllt worden war: „Ich sah einen Berg, auf dessen Gipfel ein kleines
Wasserrinnsal war. Und nachdem das Wasser etwas den Hang hinunter
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