Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Der Zauber Indiens - Aus dem Leben eines Sufi | Page 17

Konzertsänger im Westen, um in den Städten, durch die er reiste, zu spielen und zu singen. In den alten Zeiten war es in Indien Brauch, dass die Eltern, wenn sie mit einer anderen Familie befreundet waren, oft Wünsche hatten in Bezug auf die Heirat ihrer Kinder. Sie sprachen manchmal sogar davon, bevor ihr Kind überhaupt geboren war. Wenn nun in einer Familie ein Sohn war und in der anderen eine Tochter, begannen beide Familien darüber zu sprechen, dass ihre Kinder heiraten sollten. So hatte die Mutter meines Vaters mit den Eltern einer Familie gesprochen, die eine Tochter hatten, und sie sagte ihnen, dass ihre Tochter ihren Sohn heiraten solle. Doch Rahmat Khan war in seiner frühen Jugend sehr vom Reisen angetan und hatte nicht die Absicht, so früh zu heiraten. Er verließ das Land für viele Jahre, und es ergab sich, dass er sich weit von seinem Geburtsort entfernt niederließ. Doch da die Eltern der Familien miteinander gesprochen hatten, was er nicht sehr ernst genommen hatte, nahm jedoch das Mädchen, das von seinen Eltern über ihre zukünftige Heirat mit Rahmat Khan gehört hatte, ihr Ideal das ganze Leben lang ernst und heiratete niemanden. Sie sagte, dass wenn ihr Name einmal in Verbindung mit ihm ausgesprochen worden war, dies für ihr ganzes Leben gelten würde, und sie daher keine neue Verbindung wolle. Dies war ihr Ideal und dies hielt sie aufrecht bis zu ihrem Tode. Als sie hörte, dass Rahmat Khan verheiratet war, ergab sie sich in den Willen Gottes. Dies ist etwas sehr seltenes, etwas Heiliges, auch bekannt als Rajputen-Ideal. Als man meinem Vater davon erzählte, war er sehr unglücklich und traurig darüber. Sie lebte im Gottesideal und war damit bis zu ihrem Ende glücklich – sie war eine heilige Seele. Die Jungen hatten immer volles Vertrauen in die Führung ihrer Eltern und Älteren für ihr zukünftiges Glück. Für seine Mutter war die Trennung von ihrem Sohn sehr leidvoll und ihre Liebe zu diesem Kind und die Trennung machten sie fast blind vom Weinen. Sie hatte keinen Lebenswillen mehr. Jedes Mal, wenn sie sich ihrer bewusst wurde, rief 17