Editorial
Ganz einfach !
Auch aus einfachem Material können gute Bonsai entstehen. Um
zu beweisen, dass dies keine leere Versprechungen sind, begannen wir mit einigen Projekten und fragten bekannte Gestalter wie
Hotsumi Terakawa oder Peter Warren, dieses Material, welches
normalerweise niemand anrührt, in unserem Studio zu bearbeiten. Natürlich lieben wir Yamadori, aber diese sind nicht immer zu
bekommen, gerade wenn es das persönliche Budget nicht zulässt
oder man lebt in einem flachen Land wie Holland. In dieser Ausgabe können Sie Hotsumi dabei begleiten, wie er einen langweiligen
Deshoyo Ahorn zu einem schönen Bonsai gestaltet. Dennoch, bei
diesen Projekten benötigt man schon etwas mehr Geduld. So auch
bei diesem Ahorn, der für einige Jahre zurück ins Feld gepflanzt
wurde, um ein schnelleres Dickenwachstum zu erzielen. Viel Geduld war ebenfalls bei einer Kiefer nötig, deren Stamm einem geraden Pfahl glich. In einer frühen Ausgabe von 2005 zeigten wir den
Beginn dieses sehr langwierigen Projekts und in diesem Frühling
luden wir das neue Talent Dominique Bosch ein, um dieses Projekt
fertig zu stellen. Das Resultat war erstaunlich und ein wirklicher
Beweis für uns, dass wir damit richtig lagen. Sehen Sie weitere
Resultate in dieser Ausgabe um zu verstehen, dass es ein langer
Weg bis hin zu diesen wirklich gutem Ergebnissen ist. Wir hoffen,
dass es für Sie eine große Hilfe sein wird und Sie davon inspiriert
werden.
Als Ausgleich haben wir aber auch einige erstklassige Bonsai zu
bieten, wie zum Beispiel die sagenhafte Galerie der British Shohin
Association, die nicht nur mit japanischem Material arbeitet. Oder
lernen Sie wie der junge japanische Meister (in Japan wurde er
schon immer als der werdene Meister betrachtet) Taiga Urushibata
aus einer Felsenpflanzung etwas völlig anderes gestaltet.
Ein japanischer Wacholder arbeitete sich durch zwei Hände, Andrea
Trevisan erzählt die Geschichte seines Lieblingsbaumes.
Viel Spaß beim Lesen!
Farrand Bloch
Chefredakteur
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