BluLife Magazin 03/2014 | Page 30

Film Kritikern und Fans durchgefallen ist. Das Winnie Puuh Spin-off „Tiggers großes Abenteuer“ (ebenfalls 2000) wurde übrigens von den Walt Disney Animation Studios in Japan produziert und war bei seiner Kinoauswertung recht erfolgreich. Für die Umsetzung von „Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ (2001) wurden mit Gary Trousdale und Kirk Wise zwei erfahrene Regisseure betraut, die bereits zuvor mit „Die Schöne und das Biest“, sowie „Der Glöckner von Notre Dame“ Erfolge feiern konnten. Die Erwartungen der Konzernchefs in das Duo waren groß, denn zuvor floppten „Fantasia 2000“ und „Ein Königreich für ein Lama“, zumindest verhältnismäßig. Zudem setze der große Erfolg von Pixar dem Studio sehr zu, zumal die Konkurrenz den Traditionskonzern bereits ertragstechnisch überholt hatte. Also musste etwas Neues her. Keine Märchenadaptionen, keine sprechen- 30 www.bluray-disc.de den Tiere, aber dennoch musste es etwas Fantastisches sein. Wieso also nicht das sagenumwobene Atlantis ausgraben und dazu eine Geschichte entwickeln? Letztendlich haben sich die beiden Regisseure Trousdale und Wise sowie Produzent Don Hahn bewusst dazu entschieden, einen animierten Abenteuerfilm zu erschaffen und dabei auf einige traditionelle Elemente, wie etwa die Sidekicks der Hauptfigur, zu verzichten. Mit der Zeitsetzung 1914 sowie den zahlreichen technischen Geräten entsteht automatisch eine leichte Steam Punk Atmosphäre, die gut zur fantastischen Handlung um das verschollene Atlantis passt. Mit den Figuren Milo, Prinzessin Kida (immerhin eine Königstochter bleibt den traditionellen Disney Fans erhalten), Cookie, Dr. Sweet, Boudelaire, Helga Katrina Sinclair oder Commander Rourke haben die Filmcrew einige dynamische und charaktervolle Figuren geschaffen, die nicht nur Wiedererkennungswert haben, sonder n darüber hinaus auch Sympathien wecken oder in vereinzelten Fällen auch polarisieren. Dadurch alleine wird bereits das Interesse des Zuschauers geweckt. Ergänzt durch die actionlastige Geschichte, die vereinzelt auch zu einem weiteren Indiana Jones Abenteuer gepasst hätte sowie eine Menge hervorragender und beeindruckender Bilder des sagenhaften Atlantis, schafft es „Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ trotz des gewaltigen Stilbruchs, mit den Traditionen dennoch gut zu unterhalten. Anschließend hätte bei entsprechendem Erfolg eine Serie folgen sollen. Da die Resonanz aber zu wünschen übrig ließ, wurden einige Episoden zusammengefasst und im Jahr 2003 unter dem Titel „Atlantis – Die Rückkehr“ als Fortsetzung vermarktet. „Susi und Strolch 2: Kleine Strolche – Großes Abenteuer!“ (2001) ist eine weitere recht herzlose Fortführung eines sehr beliebten Meisterwerkes. Doch anstatt sich die Kritik dieses billigen Sequels zu Herzen zu nehmen, setzten die Produzenten in den Disney Toon Studios weiterhin auf Masse statt Klasse. Schade. Der Film „Lilo & Stitch“ (2002) sollte in vielfacher Hinsicht aus der Masse herausstechen. Die Regisseure Dean DeBlois und Chris Sanders haben die Handlung der Geschichte um die kleine Lilo und ihren eigenartigen Freund Blu e · 03/2014